Frage an Monika Schaal von Martina W. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Dr. Schaal,
bitte geben Sie mir Auskunft, welche Senatsbehörde die Busbeschleunigung ,hier der Bereich Siemersplatz, genehmigt hat.
In welcher Art wurden die Anwohner und Geschäftsleute in die Planung mit einbezogen?
Kann der Bürger noch Einfluss auf die Gestaltung nehmen?
Ist eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Busbeschleunigung am Siemersplatz vorgesehen?
Wie werden wir über die bevorstehenden Baumaßnahmen und Umleitungen informiert?
Welche Belastungen kommen auf die Nebenstraßen zu?
Sind dazu schon Pläne zusammen mit der Polizei erarbeitet worden?
Welche Zielvorgabe wurde dem Planungsbüro gegeben, um eine deutlichen Zeitgewinn zu erreichen?
Wie stellen Sie sich den Schutz der Kinder, die in die verschiedenen Schulen Lokstedts müssen, in der Bauphase vor?
Wie soll der Radverkehr für Schüler und Erwachsene reibungslos fließen?
Das sind nur einige dringende Fragen der Lokstedter zum Thema Busbeschleunigung, die Verunsicherung in unserem Bezirk ist groß!
Mit freundlichen Grüßen
Martina Wiecha
Sehr geehrte Frau Wiecha,
zunächst entschuldigen Sie bitte, dass die Antworten ein wenig gedauert haben.
Vorab: Informationen rund um das Thema „Busbeschleunigungsprogramm“ finden Sie hier: http://www.via-bus.de/contentblob/3600594/data/05-siemersplatz-metrobusline-
Die Karte zu den am Siemersplatz geplanten Maßnahmen gibt es unter folgendem Link: http://www.via-bus.de/contentblob/3600594/data/05-siemersplatz-metrobusline-5-gesamtplanung.pdf
Die Baumaßnahmen sollen ab dem Frühjahr 2013 beginnen.
An der Haltestelle Siemersplatz der Metrobuslinie 5 wird in der Kollaustraße und im Lokstedter Steindamm eine Busspur eingerichtet. Gleichzeitig werden die Abbiegespuren zum Teil verlängert oder verlegt. Die Bushaltestelle in der Osterfeldstraße wird näher an die Kreuzung verlegt. Radfahrer erhalten neue Wege.
Nun zu Ihren Fragen:
Bitte geben Sie mir Auskunft, welche Senatsbehörde die Busbeschleunigung, hier der Bereich Siemersplatz, genehmigt hat.
Das Arbeitsprogramm des Senats sieht vor, das bestehende Bussystem weiter zu entwickeln, zu optimieren und zu modernisieren. Ein erster Schritt dazu ist das Busbeschleunigungsprogramm, um mittelfristig die Leistungsfähigkeit der Busse auf den hochbelasteten Metro-Bus-Linien sicher zu stellen. Das hat die Hamburgische Bürgerschaft mit SPD-Mehrheit auf der Grundlage der Drucksache 20/2508 vom 06.12.2011 am 23.5.2012 beschlossen. Danach wurde der Siemersplatz überplant.
Ausführende Dienststelle ist der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), der der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation unterstellt ist.
In welcher Art wurden die Anwohner und Geschäftsleute in die Planung mit einbezogen?
Die Maßnahme wurde am 13.06.2012 in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Verkehr der Bezirksversammlung Eimsbüttel vorgestellt.
Am 18.06.2012 hat eine Vorstellung der Planung mit einem Vertreter des Gewerbevereins Kaufleute & Co Lokstedt e. V. stattgefunden. Kurz darauf ist eine Berichterstattung im NDR erfolgt.
Kann der Bürger noch Einfluss auf die Gestaltung nehmen? Ist eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Busbeschleunigung am Siemersplatz vorgesehen?
Die Planung ist abgeschlossen. Am 6.2.2013 wird die Planung im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Eimsbüttel (18.00 Uhr, Grindelberg 66) vorgestellt. Die Sitzung ist öffentlich.
Wie werden wir über die bevorstehenden Baumaßnahmen und Umleitungen informiert?
Siehe oben. Zusätzlich werden rechtzeitig vor Baubeginn Anlieger im direkten Umfeld über die Maßnahme informiert. Mit der Anliegerinformation wird außerdem die Broschüre über die Busbeschleunigung als Information mit verteilt. An den Haltestellen werden sog. „Promotion-Teams“ die Fahrgäste informieren.
Zudem werden die Maßnahmen des Busbeschleunigungsprogramms in öffentlichen Sitzungen der bezirklichen Gremien vorgestellt und diskutiert. So wurden gerade am 14.1. die Maßnahmen für den Niendorfer Marktplatz im Regionalausschuss Lokstedt präsentiert. Eine Ankündigung erfolgte über die örtlichen Medien/ das Internet.
Wie erwähnt, wurde die Siemersplatz-Planungen in öffentlicher Sitzung am 13.6.2012 im Rathaus Stellingen dem bezirklichen Verkehrsausschuss vorgestellt. Eine Übersicht zur Siemersplatz-Planung finden Sie hier:
http://www.via-bus.de/contentblob/3600594/data/05-siemersplatz-metrobusline-5-gesamtplanung.pdf
Welche Belastungen kommen auf die Nebenstraßen zu?
Belastungen in Nebenstraßen ergeben sich ggf. während der Bauzeit von Mai bis Oktober 2013. Das soll vor allem den Offakamp und Nedderfeld betreffen. Nach der Bauphase wird mit keinen Belastungen der Nebenstraßen mehr gerechnet.
Sind dazu schon Pläne zusammen mit der Polizei erarbeitet worden?
Ja - mit allen Beteiligten wurden die Planungen besprochen: natürlich auch mit der Polizei und dem HVV. Die Polizei - wie auch die Feuerwehr - haben demnach grundsätzlich keine Bedenken gegen die bestehenden Planungen.
Welche Zielvorgabe wurde dem Planungsbüro gegeben, um eine deutlichen Zeitgewinn zu erreichen?
Ziel der Umplanung des Knotenpunktes ist eine Optimierung der Verkehrsabläufe mit einer maximal möglichen Beschleunigungswirkung für die Metrobuslinie 5. Andere Planvorgaben wurden nicht gemacht. Immerhin passieren die Kreuzung vier Buslinien und täglich etwa 175.000 Fahrzeuge. Die Kreuzungsverhältnisse sind ja - bekannter Weise - wegen der Linksabbieger kompliziert. Um diese Linksabbiegerproblematik zu lösen, wird die Kreuzung umgebaut und der Verkehr anders geführt.
Die aus Süden kommenden Linksabbieger fahren im Lokstedter Steindamm - zusammen mit den Rechtsabbiegern - vor der Kreuzung über die Osterfeldstraße in die Vogt-Wells-Strasse ab.
Linksabbieger von der Kollaustraße in die Osterfeldstraße werden hinter dem Knotenpunkt in Richtung Osterfeldstraße abgleitet. Dadurch kann der Verkehrsfluss auf dem Siemersplatz für den Metrobus 5 aber auch für den Individualverkehr verbessert werden.
Wie stellen Sie sich den Schutz der Kinder, die in die verschiedenen Schulen Lokstedts müssen, in der Bauphase vor?
Natürlich hat die Sicherheit bei allen Maßnahmen oberste Priorität. Daher sind auch Polizei, Feuerwehr und andere behördliche Stellen sowie Einrichtungen/ Verbände (bspw. Behindertenverbände) in die Planungen einbezogen. Für Gefahrenschwerpunkte werden geeignete Lösungen entwickelt. Radfahrer und Fußgänger sollen die Baustellen jederzeit passieren können. Im Einzelfall kann es aber natürlich zu jedoch zu Umwegen kommen.
Während der Bauphase sorgen Ampeln und Absperrungen für Orientierung und Sicherheit. Danach wird es zusätzliche Ampeln geben, wo heute noch keine Ampeln sind - wie an der Einbiegung von Norden in die Vogt Wells Str..
Wie soll der Radverkehr für Schüler und Erwachsene reibungslos fließen?
Die Radverkehrsführung soll deutlich komfortabler und sicherer werden. Die vorhandenen (kurzen) Fußgängerüberwege in der Osterfeldstraße und an der Ecke Kollaustraße/Voigt-Wells-Straße bekommen Ampeln.
Ansonsten empfehle ich Ihnen hier die Darstellungen im Internet und im Verkehrsausschuss, da eine Beschreibung sehr viel Raum einnehmen würde.
Gerne stehen wir Ihnen auch für weitere Nachfragen zur Verfügung. Nehmen Sie dafür bei Bedarf Kontakt zu meinem Büro auf (550 046 40).
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Monika Schaal