Frage an Monika Herz von Josef P. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Herz,
Ihre Antwort auf die Frage von Herrn Scholz, woher der Staat das Geld bekommt, finde ich ausgezeichnet.
Was ist Ihre Schlußfolgerung auf Ihre Antwort, speziell auf die Frage, wer Ihrer Meinung nach berechtigt ist Geld in Umlauf zu bringen, also "Geld zu schöpfen" um ein gerechtes gesundes wirtschaften zu ermöglichen?
Mit freundlichem Gruß
Josef Pilsl
Sehr geehrter Herr Pilsl,
vielen Dank für das Lob. Ich beantworte Ihre Frage gerne: Im Grundgesetz Artikel 20 heißt es, dass alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht. Gerade die Geldschöpfung ist ein Akt von außergewöhnlicher Ausübung staatlicher Gewalt, weil wir in unserer gesamten Lebensführung davon abhängig sind, dass Geld in einem gesunden Maße vorhanden ist und in angemessener Geschwindigkeit zirkuliert.
Geld ist für den Staatsorganismus wie Blut für den menschlichen Organismus. Wenn dieses "Blut" zum Beispiel ständig verdünnt wird (Inflation) kann das auf Dauer nicht gut gehen. Wenn der Geldfluß bewußt in riesigen Mengen dorthin geleitet wird, wo sich schon mehr als genug angesammelt hat, während er von immer größeren Bereichen des Gesamt-Organismus abgezogen wird, dann kann das wohl auf Dauer auch nicht gut gehen. Das ergibt sich aus der Logik, aus dem gesunden Menschenverstand und aus der Erkenntnis der Zusammenhänge in der Natur.
Damit das Grundgesetz in Bezug auf unsere volle Souveränität verwirklicht werden kann, bedarf es der Einführung von Abstimmungen auf Bundesebene. Damit das Volk in die Lage versetzt wird, Entscheidungen von solcher Tragweite verantwortlich zu treffen, bedarf es einer umfassenden Information.
Eine Möglichkeit ist, die Initiative von http://liebe-angela-merkel.de/ aufzugreifen. Hier haben sich zahlreiche namhafte, kompetente und meiner Meinung nach glaubwürdige Menschen angeboten, unsere "Liebe Angela Merkel" zu beraten. Das Angebot wurde am 6. Oktober 2008 unterbreitet. Frau Merkel hat sich bis heute nicht dazu geäußert. Ich habe die Hoffnung, dass Frau Merkel sich doch noch eines besseren besinnt. Die Beratung sollte öffentlich und ausführlich stattfinden. Für den Fall, dass Frau Merkel (oder Herr Steinmeier) trotz intensiver Beratung die Richtlinien ihrer Politik nicht ändern will, sollte die Möglichkeit des Volksentscheides bestehen.
Deshalb: Zuerst Volksentscheid einführen - dann über die Verfassung abstimmen - und bei der Gelegenheit die Frage der Geldschöpfung neu regeln.
So kann es gelingen. Ich gehe immer noch davon aus, dass ich das noch erleben werde ;-)
Mit freundlichen Grüßen
Monika Herz