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Frage von Anke E. •

Frage an Monika Herz von Anke E. bezüglich Bildung und Erziehung

Hallo Frau Herz

Würden Sie das dreigliedrige Schulsystem beibehalten?
Wenn nicht wie sähe ihre Schulform aus?
Kleinere Klassen und viel Bewegung und Kunst habe ich schon gelesen, meine Fragestellung ist eher wann ein Übertritt in eine andere Schule, oder generell nur noch ein Schultyp..., Zudem würde mich interessieren wie sie zu dem Thema "sitzen bleiben" stehen. Vor einigen Tagen war in den Nachrichten eine Diskussion ob Schüler "sitzen bleiben" können sollen oder das "sitzen bleiben" abgeschafft werden soll?

Mit freundlichen Grüssen

Anke Eger

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Hallo Frau Eger,

eine schwierige Frage. Vielen Dank! Ich mag schwierige Fragen! Wie schon in der letzten Frage zum Bildungswesen angedeutet, würde ich mich gerne vor einer abschließenden Stellungnahme mit sehr vielen Betroffenen über die Situation und mögliche Lösungen beraten.

Die Erfahrungen mit der Gesamtschule in der ehemaligen DDR und in Skandinavien klingen recht gut. Der Stress in unserem jetzigen System, dem unsere Kinder ausgesetzt sind, wenn sie in der 4. Klasse aussortiert werden, den finde ich ganz schrecklich.
Wichtig finde ich auch, die freien Schulen den staatlichen Schulen in der finanziellen Ausstattung gleichzustellen. Welche Schule man besucht, hat großen Einfluß auf das Lernverhalten, darauf, wie man lernen lernt. Zum Lernen brauchen unsere Kinder Freiräume, in denen sie herausfinden können, wie der eigene, individuelle Lernweg ist. Unsere Kinder sollten sich in der Schule wohlfühlen, gerne lernen, was sie wirklich interessiert, Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein entwickeln. Lernen zu dürfen, das ist eigentlich so etwas wunderbares. Dazu braucht es auch engagierte Pädagogen.

Meine Erfahrung ist, dass gerade in den ersten Klassen die Persönlichkeit des Lehrers, der Lehrerin entscheidend ist. Einer meiner Söhne wurde von einer Lehrerin, die geradezu begnadet war in ihrem Beruf, ich möchte fast sagen "gerettet". Ein anderer Sohn wurde von seiner Lehrerin an den Rand der Verzweiflung getrieben, ins Außenseitertum, in seelisches Leiden. Es handelte sich dabei auch noch um eine Montessori-Pädagogin. Da hilft das beste pädogogische Konzept nichts, wenn die Menschen nicht in der Lage sind, es auch umzusetzen.
Andrerseits weiß ich von einer befreundeten Lehrerin, die ihren Beruf nicht mehr ausübt, dass für viele Lehrer das Unterrichten die reine Hölle ist, besonders in der Hauptschule. 60 % der Lehrer stehen kurz vor dem psychischen und physischen Kollaps. Sie verausgaben sich exzessiv oder haben schon resigniert. "Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen weisen Lehrer mit Abstand die problematischste Situation und die größten psychischen Belastungen auf", sagte der Potsdamer Psychologieprofessor Uwe Schaarschmidt, der im Auftrag des Beamtenbundes und der Lehrerverbände seit 2000 mehr als 16.000 Lehrer befragt und ihren Berufsalltag mit dem anderer Professionen verglichen hatte.

Es fehlt hinten und vorne. Ich gebe zu, ich habe die alleinseligmachende Lösung noch nicht gefunden. Ich glaube jedoch, dass Lösung gefunden werden kann: Und zwar von uns allen. Und vielleicht schaut die Lösung in Untermaitingen anders aus als in Berlin Kreuzberg.

Noch eine kleine Anmerkung am Rande:
Luat eienr Stduie der Cambrdige Unievrstiät speilt es kenie Rlloe in welcehr Reiehnfogle die Buhcstbaen in eniem Wrot vorkmomen, die eingziewhctige Sahce ist, dsas der ertse und der lettze Buhcstbaen stmimt. Der Rset knan in eienm völilegen Duchrienanedr sein und knan trtozedm prboelmols gelseen wreden. Ertsuanlcih, nihct? Snehcön Tag ncoh!

Ihre Monika Herz