Wie haben Sie und Ihre Partei vor, gegen die Misstände am Kotti bzgl. Junkies und Obdachlose vorzugehen?
Sehr geehrter Herr V.,
Obdachlosigkeit und Drogenmissbrauch nehmen in Berlin deutlich zu. Wir erleben das nicht nur im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sondern inzwischen in allen Bezirken Berlins.
Der Kotti ist seit vielen Jahren ein Treffpunkt von Menschen in einer sehr prekären Lebenssituation. Über viele Jahre wurden sowohl vom Bezirk als auch vom Quartiersmanagement immer wieder Projekte initiiert, um Hilfe zu organisieren. Wirksam waren sie nur bedingt.
Am Kotti direkt errichtet der Bezirk zur Zeit eine Einrichtung, die mit Gesundheitsbegleitung und Sozialarbeit ein Anlaufpunkt werden soll, um den obdachlosen und drogenabhängigen Menschen vom Kotti Alternativen zum Leben auf der Straße zu ermöglichen.
Seit vielen Jahren fordere ich von den Innensenatoren eine ständige Polizei-Wache (wie am Alexanderplatz) am Kotti, leider wurde das bisher von allen Senatoren verweigert. Zumindest konnte ich erreichen, dass die Polizei intensivere Einsätze am Kotti realisiert. Ausreichend finde ich das jedoch nicht.
Die Sozialsenatorin hat in dieser Wahlperiode Konzepte zur Bekämpfung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit berleinweit erarbeitet. Diese sind im Bezirk allerdings noch nicht wirksam. Auf jeden Fall brauchen wir deutlich mehr Sozialarbeiter*innen und Hilfsangebote.
Die (zukünftige) Gesundheitssenatorin muss das Thema Drogenmissbrauch in der nächsten Wahlperiode zur Chefinnensache machen. Von Zehlendorf bis Marzahn steigen die Zahlen und Berlin hat weder einen Überblick noch ein Konzept, wie damit umzugehen ist. Es ist eben genau kein Phänomen alleine in Neukölln, Kreuzberg, Schöneberg oder Wedding. Darum ist es zwingend endlich gesamtstädtisch zu handeln.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Herrmann