Sind Sie eine Befürworterin ihrer parteipolitischen Strategie die AFD und vor allem ihre Anhänger systematisch zu ignorieren?
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich ein überzeugter Demokrat bin und mich in der bürgerlichen Mitte dieses Landes sehe. Ich bin der Meinung, dass es absolut undemokratisch ist, die AFD dermaßen zu stigmatisieren und die nicht unerheblich vielen Wähler dadurch in Ihrer Überzeugung, nicht ernst genommen und ausgeschlossen zu werden, bestärkt werden.
Diese Art des Umgangs mit den Wählern der AFD und auch den Politikern selber erzeugen nicht nur bei den AFD-Anhängern, sondern auch bei mir ein gewisses Unverständnis. So untergräbt man die Demokratie! Demokratie lebt von unterschiedlichen Meinungen. Die AFD ist (bisher zumindest noch) eine demokratische Partei und es gehört sich nicht, so Wähler*innen umzugehen, wenn sie eine andere Partei wählen. Je mehr man die AFD stigmatisiert umso erfolgreicher werden sie. Wir sollten aus den Fehlern der Geschichte lernen und solche Parteien nicht unterschätzen und mit ihnen demokratischer umgehen.
Sehr geehrter Herr Zinnow,
die Geschichte lehrt uns, dass rechtsextreme Parteien demokratische Verfasstheiten nicht respektieren. Im Gegenteil, sie nutzen unsere demokratischen Struktueren, um sie gezielt auszuhöhlen und letztendlich die Demokratie abzuschaffen. Die AfD ist zum großen Teil eine rechtsextreme Partei, die dies bereits mehrfach durch öffentliche Äußerungen belegt hat. AfD-Anhänger*innen müssen also selber entscheiden, ob sie diese Partei unterstützen wollen. Rechtsextreme Organisationen und Parteien sind nicht zu ignorieren, sondern politisch mit allen legalen Mitteln zu bekänpfen. Das haben wir aus der Geschichte gelernt.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Herrmann