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Monika Herrmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Thomas S. •

Mutiert der Einsatz der Grünen für Gleichberechtigung zur neuen Männerfeindlichkeit?

Guten Tag Frau Herrnann,

Zitat Spoegel-online:

"Um die Frauen im Team hervorzuheben, haben die Berliner Grünen mehrere männliche Kandidaten am Rand eines Fotos entfernt. (...) Der Wegschnitt sorgte für eine Debatte im Umgang mit Gleichberechtigung. Viele warfen den Grünen »Männerfeindlichkeit« vor.(...)"

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/buendnis-90-die-gruenen-berliner-gruene-schneiden-maenner-aus-twitter-foto-a-7dc18da9-1c85-457c-8fb9-30b68e40b844

Ich bin für Gleichberechtigung auf allen Ebenen, z.B. gleiche Bildungs- und Berufschancen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und eine faire Verteilung von Fürsorgearbeit. Während aber Millionen von Frauen in Deutschland immer noch in vielen gesellschaftlichen Feldern benachteiligt werden (z.B. Unterbezahlung in klassischen Frauenberufen) erkenne ich bei den Grünen verstärkt eine zur Groteske entartende Symbolpolitik die Männer für dumm verkauft ,mit Gleichberechtigung nichts zu tun hat und 99% der Frauen nichts nutzt.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Schüller,

Ihren pauschalen Vorwurf, dass die Grünen "Männer für dumm verkaufen", teile ich nicht. Die Themen, die Sie als "Gleichberechtigung auf allen Ebenen" ansprechen, sind seit vielen Jahrzehnten wichtige Ziele grüner Politik. Und wir haben davon auch schon einiges erreichen bzw. durchsetzen können. Natürlich geht der Kampf um die Gleichberechtigung nicht einseitig, sondern wird inzwischen auch von vielen Männern mitgetragen. Es ist ein gemeinsamer Weg.

Das Foto, welches ein grüner Kreisverband in Berlin (und nicht DIE Grünen) veröffentlicht hat, ist ganz sicher nicht sehr gelungen und hätte die gleiche Aussagekraft entfaltet, wenn die 3 Grünen Männer auf dem Bild noch zu sehen gewesen wären. Trotzdem geht es auch um die Aussage, wie weit andere Parteien und Fraktionen auf ihrem Weg hin zur Gleichberechtigung von Frauen und Männern tatsächlich sind. Und da klaffen doch noch zu oft riesige Lücken zwischen Wahlprogrammen und Wirklichkeit. 

Mit freundlichen Grüßen

Monika Herrmann