Was ist Ihre Meinung, sowie die Meinung der CDU zur Fußball-Weltmeisterschaft, die Ende kommenden Jahres in Katar über die Bühne gehen soll? Wären da Boykott-Maßnahmen angebracht? Oder, eher nicht?
Sehr geehrte Frau Grütters,
Ende kommenden Jahres soll ja die WM in Katar stattfinden!
Glauben Sie, dass bei der Vergabe durch die FIFA alles mit rechten Dingen zugegangen ist?
Wie finden Sie es so, dass nun Katar der Ausrichter ist?
Wie sollte Ihrer Meinung nach mit der WM '22, sowie mit Katar im Allgemeinen am besten umgegangen werden? Wären Boykottmaßnahmen oder sonstige Sanktionen sinnvoll? Sollte der DFB lieber daran teilnehmen, vorausgesetzt, die Qualifikation gelingt, oder sollte der DFB es besser boykottieren, soweit es tatsächlich in Katar stattfindet?
Oder, sollte die WM '22 ganz abgeblasen werden?
Nun unterhält die Taliban auch Beziehungen mit den Taliban in Afghanistan, und unterstützt diese auf eine Weise. Wie sollte damit am besten umgegangen werden, aus Ihrer Sicht?
Wie sollte denn sonst so die Politik gegenüber Katar gestaltet werden?
Auf Ihre Antworten würde ich mich sehr freuen!
Mit freundlichen Grüßen
Ernest G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Entscheidung der FIFA kann ich im Hinblick auf ihre Rechtmäßigkeit nicht beurteilen. Für eine solche Bewertung liegen mir schlicht nicht genug Informationen vor. Tatsächlich haben sowohl Armin Laschet als Kanzlerkandidat sowie Paul Ziemiak als Generalsekretär der CDU bereits deutlich gemacht, dass sie die Austragung der Weltmeisterschaft in Katar für sehr problematisch halten. Dieses Turnier steht unter einem schlechten Stern insbesondere im Hinblick auf die Ausbeutung von Arbeitskräften sowie die Zusammenarbeit mit den Taliban. Ich hielte eine Absage des Turniers für vernünftig, diese Entscheidung trifft jedoch nicht die Politik, sondern der Weltverband. Das gilt auch für eine Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft. Hier obliegt die Entscheidung dem DFB. Ich halte es auch in diesem Fall für richtig, wenn sich die Politik darin nicht einmischt. Das haben wir in Deutschland aus guten Gründen bisher vermieden, denn damit würden wir einen Präzedenzfall schaffen, der im gesamten Sport Tür und Tor für staatliche Einflussnahmen öffnen würde, die zwar politischen Zielen, aber eben damit nicht zwangsläufig auch den Interessen des Sports folgen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Monika Grütters