Miriam Noa
SPD
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Frage von olaf G. •

Frage an Miriam Noa von olaf G. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Hallo Frau Miriam Noa ,

ich wohne in einem Berliner Bezirk, in dessen Grundschulen der Anteil ausländischer Kinder sehr sehr hoch ist. Da ich aus meinem Bekanntenkreis schlimme ( Abziehen u. Unterdrückung allgemein ) Erfahrungen mitgeteilt bekommen habe möchte ich fragen wie die zukünftige Regelung bezüglich Schulwahl aussehen könnte ? Wir haben leider nicht das Geld um unsere Tochter auf eine private Schule schicken zu können.

Mit freundlichen Grüssen

O.Gernau

Antwort von
SPD

Hallo Herr Gernau,

Sie spielen auf die sogenannte "Deutschenfeindlichkeit" an Schulen mit einem überwiegenden Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund an. Das ist ein schwieriges Thema, auf das es auch keine einfachen Antworten gibt. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass man mit der Zuweisung von Problemen an bestimmte Gruppen vorsichtig sein sollte - eine Schule mit hohem Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund sagt erstmal gar nichts (!) aus über die Qualität und das Klima an dieser Schule! Ich gebe Ihnen absolut Recht, dass es diese Probleme gibt; aber wir dürfen auch nicht die vielen Schulen vergessen, an denen trotzdem ein gutes Klima herrscht und das Niveau hoch ist.

Nach dieser Vorbemerkung zu Ihrer Frage:
Momentan ist es so, dass Grundschüler der Schule zugewiesen werden, in deren Einzugsbereich sie wohnen. Sie können sich aber auch an einer anderen Schule anmelden, besonders an denen, die keinen eigenen Einzugsbereich besitzen (das betrifft sogenannte "Schulen mit besonderer pädagogischer Prägung", beispielsweise zweisprachige Europaschulen, Schulen mit Montessori-Profil etc.). Oft ist es aber auch so, dass es direkt nebeneinander eine Schule mit gutem Ruf gibt, an der alle bildungsinteressierten Eltern versuchen, ihr Kind anzumelden und daneben eine mit weniger gutem Ruf, die für die anderen übrig bleibt. So etwas sollte meiner Meinung nach nicht passieren. Die Einzugsbereiche sind seit Jahren in der Diskussion, das Problem ist bekannt. Die Einzugsbereiche aufzulösen und allen Eltern eine völlig freie Schulwahl zu ermöglichen, würde wahrscheinlich zu ziemlich "entmischten" Schulen führen, fürchte ich (wie es bei teuren Privatschulen, von denen Sie schreiben, ja bereits der Fall ist). Eine Lösung könnte meiner Meinung nach nur darin bestehen, dass man versucht, eine möglichst optimale Mischung herzustellen aus Deutsch-Muttersprachlern und Deutsch-Zweitsprachlern, aus leistungsstärkeren und -schwächeren Schülern. Dazu könnte man die Ergebnisse der obligatorischen Schuleingangsuntersuchungen und Sprachtests verwenden und einen Schlüssel aus den verschiedenen Faktoren für jede Schule anwenden. Das wäre ein Plan für die Zukunft.
Leider schreiben Sie nichts über Ihren konkreten Fall (welche Schule(n) usw.); ich nehme aber an, dass Sie aus Kreuzberg sind? Als Vorsitzende des bezirklichen Schulausschusses würde ich Ihnen gerne in Ihrem persönlichen Fall weiterhelfen. Sie können sich per Mail an miriam.noa@gmx.net direkt an mich wenden.

Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich alles Gute,
Ihre Miriam Noa