Warum sehen sie die Erhöhung des Mindestlohns "neutral"? Dies steht wohl ziemlich klar gegen die Parteilinie.

Der Mindestlohn muss von wem bezahlt werden?
Von den Unternehmern, den Betrieben, den Arbeitgebern.
Die seinerzeitige Einführung des Mindestlohns war sinnvoll und sozialpolitisch dringend geboten. Manche Ökonomen warnten davor. Wie man sehen konnte, substanzlos.
Die letzte Erhöhung des Mindestlohnes war auch sinnvoll und für die Unternehmen zu stemmen.
Eine erneute Erhöhung des Mindestlohnes träfe jetzt auf ein völlig anderes wirtschaftliches Umfeld. Auf Rezession, auf ein Sinken der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Im deutschen Markt leiden viele Unternehmen unter Nachfragerückgängen, international sind sie aufgrund der hohen Energiekosten, der hohen Bürokratielasten und struktureller Probleme nicht mehr besonders wettbewerbsfähig.
Zum Schluss würde auch das sog. Lohnabstandsgebot außer Acht gelassen.
Es ist also in meinen Augen, eine Aufgabe der Tarifparteien, nicht einer (politischen) Kommission, über die weitere Entwicklung der unteren Löhne in den Betrieben zu entscheiden. Was nützte ein höherer Mindestlohn in den Betrieben, wenn er zu kompensatorischen Entlassungen führen würde? Da ich aber nur mit "Ja", "Nein" oder "Neutral" antworten konnte, ist das der Komplexität in meinen Augen nicht gerecht geworden.