Frage an Mirco Dragowski von Knut K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Dragowski,
Berlin hat gegenüber anderen Großstädten eine sehr geringe Eigentumsquote was Wohnungen betrifft und liegt europaweit an fast letzter Stelle der Hauptstädte. Dass Berlin eine "Mieterstadt" ist liegt auch an der Subventionsstrategie vergangener Jahrzehnte. Mehr Wohneigentum würde sicher auch einen anderen "Umgang" mit der Bausubstanz bedeuten (bessere Instandhaltung etc.) Was würden Sie tun, um die Berliner dazu zu bringen, mehr Eigentum zu bilden?
Sehr geehrter Herr König,
um die Berliner dazu zu bringen, mehr Eigentum zu bilden, halte ich folgende Punkte für wichtig:
1) eine gute Wirtschaftspolitik, die durch Freiheit, mehr Wettbewerb und die Förderung von Leistung die Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln verbessert. Dadurch können Arbeitsplätze geschaffen werden und bestehende Arbeitsplätze erhalten werden. Denn durch berufliche Perspektiven entsteht bei den Berlinerinnen und Berlinern auch ein Gefühl von Sicherheit. Das Sicherheitsgefühl führt zu einer verstärkten Bereitschaft, Geld in Eigentum zu investieren. Wer investiert schon Geld, wenn unsicher ist, ob der Arbeitsplatz in einem Jahr noch besteht, ob ein neuer Arbeitsplatz gefunden wird, ob wegen der Arbeitsplatzsuche Berlin verlassen werden muss.
2) Berlin soll sich aus der Wohnungswirtschaft zurückziehen. Beteiligungen an Wohnungsunternehmen sollen sorgfältig und langfristig privatisiert werden. Denn Private Investoren wollen und können im Gegensatz zum Staat Geld in die Modernisierung und Sanierung von Wohnungen inverstieren, um sie neben der Vermietung auch zum Verkauf an die Berlinerinnen und Berliner interessant zu machen. Den Preis bestimmt der Markt und ein vernünftiges Produkt zu angemessenen Preisen kauft auch der Berliner.
Freundliche Grüße
Mirco Dragowski