Frage an Michelle Müntefering von Eric M. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Müntefering,
im Jahr 2006 vertrat Ihr Parteifreund, der damalige Bundesminister für Arbeit und Soziales, laut einem Bericht der ZEIT vom 17.5.06 die Auffassung "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen".[1] Nach der gängigen Lesart bezieht sich diese Aussage ausschließlich auf Erwerbsarbeit, also Arbeit gegen Geld. Es sind mindestens zwei Fälle bekannt von Menschen, die dieses Postulat wörtlich nehmen oder nahmen, aktuell isst ein Berliner Erwerbloser bereits seit über 40 Tagen nicht mehr.[2,3] Im Jahr 2007 verstarb ein Erwerbsloser in Speyer an Unterernährung.[4,5]
Wie ist Ihre Position in dieser Sache? Sollen nur Menschen essen (sowie trinken, wohnen, krankenversichert sein etc.), die einer Erwerbsarbeit nachgehen?
Wie könnte sich Ihrer Auffassung nach eine solche Politik auf die Möglichkeiten der Arbeitnehmer auswirken, angemessene Löhne durchzusetzen? Wie auf die demokratische Kultur?
Mit freundlichen Grüßen
Eric Manneschmidt
[1] http://www.zeit.de/online/2006/20/Schreiner/komplettansicht
[2] http://www.neues-deutschland.de/artikel/980002.unvergessliche-blicke.html
[3] https://www.jungewelt.de/2015/07-28/038.php
[4] http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/kommentar-der-hungertod-heisst-hartz-iv-3361380.html
[5] http://www.zeit.de/2007/18/LS-Hungertod/komplettansicht