Frage an Michaela Noll von Thomas K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Noll,
die wirtschaftliche, teils existenzbedrohende Situation vieler Mitbürger ist Ihnen sicher nicht entgangen. Aktuell werden in vielen Haushalten die Probleme verschärft durch steigende Energiekosten, KV-Beiträge ( Gesundheitsfonds! ), prekäre Beschäftigungsverhältnisse, sinkende Reallöhne etc. etc..
Nun muss ich in diesen Tagen von beabsichtigten bzw. beschlossenen Bonuszahlungen in enormer Höhe an Bahn-/ resp. Postbankvorstände lesen. Diese werden von Ihrem Parteifreund Georg Brunnhuber auch noch vehement verteidigt
mit der Aussage: der Bonus für den (Bahn)vorstand "beim Börsengang sei absolut gerechtfertigt und weltweit üblich".
Was bisher weltweit üblich war und gerechtfertigt erschien hat ja wie wir inzwischen wissen zu den katastrophalen Verhältnissen in der Finanzbranche weltweit geführt.
Ich bin der Meinung das Statement des Abgeordneten Brunnhuber ist unerträglich und vor dem Hintergrund der Probleme des "Normalbürgers" schon fast als zynisch zu bezeichnen.
Meine Wahlentscheidung im Jahr 2009 werde ich insbesondere davon abhängig machen welche politischen Konsequenzen aus dem verherenden, sozialschädlichen Verhalten eines großen Teils der Wirtschaftselite (nicht nur der Finanzbranche ) seitens der CDU gezogen werden.
Ich bitte Sie daher zu diesem Themenkomplex Ihren Standpunkt darzulegen.
Mit besten Grüßen aus Monheim
Thomas Kieselbach
Sehr geehrter Herr Kieselbach,
für Ihre Mail möchte ich Ihnen hiermit vielmals danken.
Es ist nachvollziehbar, dass angesichts der Finanzmarktkrise und den damit verbundenen Folgen die Verunsicherung in Teilen der Gesellschaft vorhanden ist. Die Bundesregierung und die CDU/CSU-Bundestagsfraktion stellen sich aber gerade auch in dieser Situation ihrer Verantwortung. Es werden Maßnahmen ergriffen, die die Konjunktur beleben und einen Zusammenbrechen des Bankensektors verhindern sollen.
Aber nicht nur die Politik ist an dieser Stelle gefordert, auch die Verantwortlichen in den unterschiedlichen wirtschaftlichen Bereichen sollten hier mit gutem Beispiel voran gehen. Hierzu zähle ich auch Vertreter der Deutschen Bahn.
Die Deutsche Bahn erfüllt einen öffentlichen Auftrag und befindet sich - noch - in öffentlichem Eigentum. Daher ist sie in besonderer Art und Weise auf die öffentliche Akzeptanz angewiesen und sollte sich folglich auch so verhalten.
Mit freundlichem Gruß
Michaela Noll, MdB