Frage an Michaela Noll von Wilfried M. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Noll,
Sie sind Mitglied der Kinderkommission des Bundestages gewesen.
Bitte teilen sie mir mit, ob Sie - falls Ihre Partei Regierungsverantwortung übernehmen sollte - den vorliegenden Referentenentwurf zur FGG- Reform unterstützen würden. Darin wird ja u.a. Propaganda gemacht für das "Cochemer Modell", das m.E. eine komplette Mißachtung wichtiger Vorschriften zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der betroffenen Familienmitglieder vorsieht, indem an "runde Tische" gedacht ist, an denen die (nach § 203 StGB strafbewehrten) Diskretionsgebote aus § 43 a BRAO, § 65 SGB VIII, § 624 (4) ZPO i.V. mit § 170 GVG außer Kraft gesetzt sein müßten, damit die beteiligten Professionen miteinander sprechen könnten.
Der Reformentwurf sieht u.a. auch vor, daß Jugenmdämter schon per Antrag Verfahrensbeteiligte werden können, nicht erst im Falle einer eigenen Beschwerde.
Alles in allem sehe ich in dem Referentenentwurf eine eindeutige Tendenz zu einer noch weiter gehenden Bevormundung von Eltern und Kindern durch Leute, die gewissermaßen von vornherein und unbesehen als "kompetenter" angesehen werden, Verfahrenspfleger eingeschlossen.
Über die vergangenen zwei Jahrzehnte läßt sich der Einfluß einer im Kern totalitären und für manche Personengruppen profitablen Ideologie (hinter der Fassade besonderer Menschen-Beratungs- bzw. Kindeswohlfreundlichkeit) wohl nicht verleugnen.
Ich bin nun sehr daran interessiert zu erfahren, welche Position Sie vertreten bzw. durchsetzen würden.
Mit freundlichen Grüßen
W. Meißner