Frage an Michaela Noll von Angelika O. bezüglich Recht

Sehr geehrte Frau Noll,

in Ihrer Rede, die Sie auf der Plenarsitzung des Bundestages am vergangenen Donnerstag, den 14.3.2013 gehalten haben, stellen Sie folgende Behauptung auf:
„Aber dann beziehe ich mich auf die Ergebnisse vom Runden Tisch und da stand ja doch drin, dass mehrheitlich doch die Ansicht vertreten wurde, an den Verjährungsfristen nichts zu ändern. Das heißt also, da waren ja Betroffene mit am Tisch. Ich hätte mir mehr gewünscht, aber wenn diejenigen selber sagen, wir wollen keine Veränderung müssen wir es lassen. Frau Steffen, Ihnen bin ich dankbar, weil Sie selber gesagt haben, die Einrichtung des Runden Tisches, das war etwas Vernünftiges, wir haben den Opfern eine Stimme gegeben“.
Quelle: http://dbtg.tv/fvid/2234089

Was Sie dort vortragen entspricht definitiv nicht der Wahrheit.
Zu dem Zeitpunkt nämlich, als von den damaligen Mitgliedern des Runden Tisches darüber entschieden wurde, welche Empfehlungen sie bezüglich der Verjährungsfristen abgeben, waren noch gar keine Missbrauchsbetroffene in diese Runde integriert. Das geschah erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Alle diese Betroffenen haben sich für eine opfergerechte Lösung ausgesprochen. In keinem Fall dafür, nichts zu verändern.

Meine Frage: beruht Ihre Falschdarstellung auf Ihrer mangelnden Sachkenntnis, was die Thematik angeht oder versuchen Sie den Anschein zu erwecken, die Betroffenen selbst seien es gewesen, die für die vollkommen unzureichende Verlängerung der Verjährungsfristen bei sexuellem Missbrauch, was das Strafrecht angeht verantwortlich sind?

Mit freundlichen Grüßen,

Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in unserem Land, die in der Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden