Frage an Michael Wegner von Michaela K. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Kliem,

das von Ihnen genannte Residenzstraßenfest der 90er- Jahre hatte zum Schluss einen meiner persönlichen Auffassung nach grauenhaften Charakter. Es war als „Freß- und Sauf-Meile“ verschrien, Flure und Hauswände waren voll uriniert, die anliegenden Geschäftsleute beklagten sich massiv über eine sie ausschließende Veranstaltungskonzeption.

Ich habe kurz nach Beginn meiner Amtszeit 1999 die Wiederbegrünung des Mittelstreifens und die Verhinderung des wilden Überquerens der Straße in Angriff genommen. Zusammen mit der sich in 2001 wiederbegründenden Interessengemeinschaft Residenzstraße (IG Resi) sind wir als Bezirksamt darüber einig geworden, dass eine Wiederauflage dieses Festes nur durch und mit der IG Resi stattfinden wird. Damit muss die Einbindung der Residenzstraßen-Geschäfte, der nachhaltige Schutz des Mittelstreifens, eine ausgefeilte Lärmschutzkonzeption, ein vernünftiger Ordnungsdienst und eine auch inhaltlich vernünftige Angebotsvariante gewährleistet sein. Wie schwer so etwas ist, sieht man daran, dass ein solches Fest die letzten Jahre nicht stattgefunden hat. Zwar gab es eine gewisse Zahl an Anträgen hierzu, die aber alle nicht die genannten Voraussetzungen erfüllten. Nunmehr gibt es eine Initiative der IG Resi, die die Erfüllung dieser Überlegungen verspricht. In der IG Resi sind mehr als 60 Geschäfte der Residenzstraße organisiert. Sie alle haben, so wurde mir versichert, für ein neues Residenzstraßenfest gestimmt. Ich denke, man sollte diesen engagierten Menschen die Möglichkeit geben zu zeigen, dass es auch anders, nämlich besser geht. So wird unter dem Veranstalter IG Resi Anfang Oktober ein solcher Versuch gestartet werden. Ich hoffe und wünsche mir, dass es ein Erfolg wird und anschließend sich herausstellt, dass es ein schönes und gesittetes Fest für alle war.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Wegner