Wie bitte? 8 Millionen Euro Boni für Bahn-Bosse? Welcher Bahnkunde soll das verstehen?
Sehr geehrter Herr Teurer,
seit Jahrzehnten nutze ich bevorzugt öffentliche Verkehsmittel. Aber inzwischen mache ich die Erfahrung. dass es kaum noch möglich ist, mit der DB pünktlich von A nach B zu kommen. Das hat mich schon bei wichtigen Terminen oder familiären Notfällen betroffen, Inzwischen denke ich über die Anschaffung eines Autos nach.
Wenn ich dann lese, das DB-Vorstände Boni in Millionenhöhe kassieren, habe ich dafür keinerlei Verständnis. Umso weniger, da diese Boni von einem maroden, subventionierten Unternehmen bezahlt werden.
Können Sie mir erklären, wie diese Boni begründet werden?
Mit freundlichen Grüßen, Sabine K.
PS. Sehr berechtigt fände ich Boni für die Mitarbeiter der DB, deren Alltag von kaputten Zügen und Gleisen und frustrierten Bahnkunden geprägt sind.
Sehr geehrte Frau K.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zu den Bonuszahlungen bei der Deutschen Bahn.
Die Gewährung von Boni an Vorstände der DB haben in der Öffentlichkeit zum Teil heftige Reaktionen und Kritik ausgelöst. Angesichts der großen Herausforderungen im Schienenverkehr sind diese Reaktionen durchaus nachvollziehbar.
Deshalb ist es wichtig, die Rechts- und Faktenlage darzustellen: Die DB AG unterliegt den Regelungen des Aktienrechts. Über die Managergehälter und Boni entscheidet der Aufsichtsrat.
Die Bundesregierung entsendet zwar Vertreter in den Aufsichtsrat, diese entscheiden aber nicht alleine. Konkret wurden die Verträge, auf deren Grundlage die Boni ausgezahlt wurden, vor unserer Regierungsübernahme geschlossen. Diese enthalten einen Rechtsanspruch der Vorstände auf Gewährung der Boni.
Die Vertreter der Bundesregierung setzen sich im Aufsichtsrat dafür ein, das Bonus-System zu reformieren. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sollten künftig eine größere Rolle spielen.
Mit freundlichen Grüßen,
Michael Theurer