Mehr als 100.000 Menschen in Brandenburg leiden an LongCovid und ME/CFS und fallen durch alle Raster. Wie setzen Sie sich für diese Menschen ein?
In Cottbus und Südbrandenburg gibt es keine medizinischen Versorgungsstrukturen für die Betroffenen, keine Klinikambulanzen oder Fachpraxen. Behörden und Gutachter sind nicht geschult, weshalb der notwendige GdB, Pflegegrad usw. nicht anerkannt wird und gerichtlich über Jahre erstritten werden muss. Hausärzte sind oft schlecht informiert oder weigern sich, die GBA-Richtlinie LongCovid umzusetzen. Noch katastrophaler ist die Situation betroffener Kinder und Jugendlicher in Brandenburg.
Andere Bundesländer investieren in Kompetenzzentren, aufsuchende Versorgungsstrukturen und Forschung, (wie) werden Sie sich dafür einsetzen, das Brandenburg solchen Beispielen folgt?
Sehr geehrte Frau E.,
als Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion habe ich maßgeblich am Beschluss vom 24.3.23, Drucksache 7/7392-B mitgewirkt. Darin können Sie erkennen, dass ich es als dringend notwendig empfinde,
1.) dass die Weiterbildungsangebote zu Long Covid für Ärzte und Kinderärzte ausgebaut werden müssen.
2.) dass die DIRENA-Netzwerke finanziell zu unterstützen sind.
3.) den Aufbau eines Netzwerkes vom Kompetenzzentren und die Erforschung von Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu unterstützen.
4.) die Versorgungslage von Long Covid-Erkrankten zu verbessern. Dazu gehört es niederschwellige Beratungs- und Behandlungsangebote zu schaffen. Die Brandenburgischen Reha-Kliniken werden angehalten sich mit der Rehabilitation von Long Covid-Erkrankten zu beschäftigen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Michael Schierack