Frage an Michael Naumann von Daniel D. bezüglich Gesundheit

Hallo Herr Naumann,

mit einiger Verwunderung habe ich Ihre Antwort auf die Frage von Herrn Fischer bezüglich des Nichtraucher-Schutzgesetzes gelesen.
Warum wird in der etablierten Parteienlandschaft in Deutschland so unglaublich viel Rücksicht auf Raucher genommen?
Die gesundheitlichen und daraus resultierenden versicherungstechnischen Schäden, durch Tabakkonsum, sind seit vielen Jahren hinlänglich bekannt und stellen eine bei weitem höhere reale Bedrohung dar, als die diffuse Gefahr durch wie auch immer gearteten Terrorismus.
Zur Bekämpfung des letzteren wurden (u.a. durch SPD-Regierungen) viele Publikumswirksame Maßnahmen beschlossen.
Zur Bekämpfung des erstgenannten Problemes...nun ja...
Ich kann daher nicht verstehen, warum Sie Gastwirten von Einzimmerlokalen die Möglichkeit einräumen wollen das Gesetz zu umschiffen, weil es nicht sein könne "dass diese Gastwirte der Konkurrenz jener Mehrzimmer-Lokale unterliegen, die die Möglichkeit haben, ihren Gästen abgeschlossene Raucherzimmer zu bieten. "
Auch die Einschränkung, daß dies durch die Belegschaft abzustimmen wäre, ist keine:
Eine Tresenkraft ist vergleichsweise einfach zu ersetzen, ein Inhaber könnte also seine Angestellten sehr leicht unter Druck setzen, für eine Raucherkneipe zu stimmen.
Ein kurzer Streifzug durch die Bars auf der Reeperbahn und in den Anliegenden Straßen zeigt außerdem, daß das Einzimmerlokal eine vorherrschende Rolle spielt.
Daher besteht eine akute Gefahr, daß die Gastwirte sich aus der Angst heraus Kundschaft zu verlieren, gegenseitig davon abhalten ihre Lokale in Nichtraucherlokale umzuwandeln.

Daß Herr Fock sich diesbezüglich bei den Rauchern anbiedert, ist mir relativ egal - ich hätte die FDP schon aufgrund anderer Sachfragen für nicht wählbar gehalten.

Aber warum kommt auch von der SPD eine derart wenig progressive Position?
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort!