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Michael Naumann
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Frage von Elisabeth T. •

Frage an Michael Naumann von Elisabeth T. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Naumann,

wie im Wahlprogramm der SPD steht, befürworten Sie eine weitere Elbvertiefung, damit noch größere Containerschiffe den Hamburger Hafen anlaufen können. Ihr Wunschkoalitionspartner, die GAL, ist gegen die Elbvertiefung und ich vermute auch viele Hamburger Bürger. Hat man sich in der Hamburger SPD mal Gedanken darüber gemacht, welche ökologischen Folgen dieses Projekt für Hamburg und den gesamten Elberaum haben würde? Niedersachsen fürchtet um seine Deiche und nicht nur durch die veränderten Strömungsverhältnisse, sondern auch durch den zu erwarteten klimabedingten Anstieg der Meeresspiegel ist mit erhöhten Sturmflutwasserständen zu rechnen.

Nachgewiesenermaßen hat jede Elbvertiefung zu steigender Verschlickung der Hafenbecken geführt, weil die Strömungsverhältnisse der Elbe dazu führen, dass sch der Schlick in den tiefsten Bereichen (Hafenbecken) absetzt. Folge ist, dass durch die ständig nötige Ausbaggerung des Hafenbereiches immer mehr hoch schadstoffbelasteter Hafenschlick entsorgt werden muss. Hamburg hat jetzt schon ein großes Problem diesen "Sondermüll" zu entsorgen und die HPA plant demnächst uns Billstedtern 3 Mio. Tonnen Hafenschlick vor die Füße zu kippen,weil man derzeit keine Alternative (Blankenese?) hat. Wir werden uns weiter dagegen wehren!

Warum muß Hamburg einen Tiefseehafen haben, so weit im Binnenland, wenn die Containerriesen demnächst Wilhelmshaven viel zeit- und kostengünstiger anlaufen können? Ökologisch und ökonomisch ist dises Projekt äußerst fragwürdig und ob es zu wirtschaftlichem Wachstum führt ist zweifelhaft, man denke an Airbus und das Mühlenberger Loch! lesenswert finde ich die Antwort von Herrn Wulff unter Kandidatenwatch Niedersachsen zu dem Thema Elbvertiefung!

Wirtschaftliches Wachstum um jeden Preis darf kein Grund für unvernünftiges Handeln sein! In diesem Zusammenhang empfehle ich jedem den Film "Unser Planet", um sich zu vergegenwärtigen, was wir unseren Kindern und Enkeln antun!

Mfg Elisabeth Thun

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Thun,

ja, wir halten eine weitere Vertiefung der Unterelbe für ökonomisch notwendig. Sie ist eine Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Hamburger Hafens und den Erhalt seiner Konkurrenzfähigkeit zu anderen Häfen der Nordrange. Mehr als 200.000 Arbeitsplätze in der Metropolregion hängen heute vom Hafen ab. Die für die nächsten Jahre prognostizierte Steigerung der Container-Umschlagszahlen machen den Ausbau des Hamburger Hafens trotz des Ausbaus Wilhelmshavens notwendig.

Natürlich ist die Elbe nicht nur Schifffahrtsweg, sondern auch wichtiger Naturraum. Wir werden die sich daraus resultierenden Nutzungskonflikte in fairer Abwägung zwischen ökonomischer Notwendigkeit und ökologischer Verträglichkeit lösen. Bei einer weiteren Vertiefung müssen die Sorgen der Anwohner, insbesondere im Hinblick auf die Deichsicherheit ernst genommen werden und in die weiteren Planungen einbezogen werden. Unter SPD-geführten Senaten wurden Deichabschnitte, z.B. in Ochsenwerder rückverlegt, um der Elbe bei Flut mehr Ausbreitungsraum und den Fischen mehr Rückzugsgebiete zu bieten. Wir werden diese Politik an geeigneten Stellen wieder aufnehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Naumann