Frage an Michael Kronawitter von Maja C. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Lieber Herr Kronawitter,
lässt sich aus ihrer Sicht die Arbeit für die WASG ihren sonstigen politischen Aktivitäten vereinbaren und sind sie Mitglied geworden?
Gruß, Maja Chelsa
liebe Frau Chelsa,
ich bin der meinung, dass gesellschaftliche veränderung nur stattfinden kann, wenn sie von menschen selbst in die hand genommen wird. selbstorganisierung und basisdemokratie sind dafür eine notwendige voraussetzung. ich will auch weiter in diesem sinne aktiv sein. und trotzdem bin ich der meinung, dass alle gelegenheiten und möglichkeiten genutzt werden müssen, gesellschaft solidarisch zu gestalten. es geht darum sich einzumischen, zu überzeugen und gesellschaftliche mehrheiten zu erreichen. parlamente stellen dabei eine von vielen interventionsebenen dar. gegen die ständige berieselung der "neoliberalen einheitsparteien" hat es die WASG geschafft, wenigsten den öffentlichen diskurs zu verschieben. plötzlich beteuern bei sabine christiansen nicht mehr alle die angebliche notwendigkeit des sozialabbaus, sondern hinterfragen auch die sogenannte "sachzwanglogik". das ist ein anfang. die WASG will inhaltlich eine andere politik und unterstützt folgerichtig auch andere politikformen. ein ausdruck davon ist die entscheidung für eine offene landesliste in berlin, mit menschen aus verschiedenen sozialen bewegungen. ich bin nicht mitglied der WASG, bin bisher ausserparlamentarisch im bereich antifa, antirassismus oder aktuell in der "kampagne gegen zwangsumzüge" aktiv. die WASG-Berlin hat sich die unterstützung all dieser bewegungen auf die fahne geschrieben. und in diesem sinne lässt sich meine bisherige arbeit hervorragend mit der politik der WASG-Berlin vereinbaren. herzliche gruesse in den wrangelkiez,
michael kronawitter