Frage an Michael Kauch von Oliver F. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Kauch,

warum hält sich die FDP so bei dem Thema HOCHTIEF - Übernahme durch ACS zurück?
Ein paar Fakten von mir vorab:

HOCHTIEF ist die letzte grosse und international renommierte deutsche Baufirma

ACS ist hoch verschuldet, HT ist solide finanziert

Spanien hat allein aus Transferleistungen der Kohäsionsförderung von 1999 - 2008 rund 70 Mrd EURO erhalten.

ACS, 1997 gegründet, wurde in dem o.g. Zeitraum mit Aufträgen, hauptsächlich aus Spanien, zum viertgrössten Baukonzern der Welt

Ich finde es sehr befremdlich, wie die Politik dieses Thema "negiert" und keinerlei Anstrengungen macht, der Übernahme entgegenzutreten. Die Übernahme ist aus meiner Sicht eine klassische sog. "Heuschrecken" Übernahme: Ein gesundes, solide finanziertes und renommiertes Unternehmen wird gekauft/geschluckt, um an die Vermögenswerte zu kommen, diese zu veräussern, um somit seine eigen Kreditlast zu verringern. (Siehe Beispiel Fa. Grohe) Es geht hier nicht um Synergien, wie von ACS betont, denn die hätte man in den vergangenen Jahren schon längst heben können, so wie wir es mit anderen zu uns komplementär passenden Bauunternehmen seit Jahren, bzw. Jahrzehnten erfolgreich tun.

Noch ein anderer, der FDP vielleicht näher stehender Aspekt: Auch der deutsche Mittelstand wird stark betroffen sein von solch einer Übernahme, denn HOCHTIEF arbeitet eng mit vielen nationalen Lieferanten und Subunternehmern zusammen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass HOCHTIEF auch bei Auslandsprojekten grosse Anteile von Material in Deutschland einkauft. Diese Einkaufsstrategie würde mit Sicherheit bei einer Kontrolle durch ACS nicht so weitergeführt werden können, insbesondere wenn man bedenkt wie Herr Perez (Stichwort: VIP Logen bei Real Madrid) seine Geschäfte in Spanien pflegt.

HOCHTIEF baut und betreibt erfolgreich in der ganzen Welt, Projekte in Spanien in den letzen 15 Jahre: Niente!

Für mich ein Wunder, dass so wenige Politiker dieses Thema nutzen.

MfG
Oliver Fürstmann