Frage an Michael Joukov von Enzo R. bezüglich Energie
Hallo Herr Joukov-Schwelling,
Danke für Ihre zügige Antwort.
Da einige Punkte unklar waren, hier die Präzisierung
Frage 3:
Bleiben wir beim offiziellen Ziel bis 2030 von sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeugen in Deutschland. Zwar sind sind Elektromotoren effizient, aber es fällt je nach Akku Größe und Ladetechnik bis zu 10% Ladeverlust an, der ebenfalls berücksichtigt werden muss. Würden Sie es fördern, überschüssige Stromerzeugung aus regenerativen Energie, die sonst unter Herstellungskosten verkauft oder gar verschenkt werden muss, in den Ausbau der Wasserstoffgewinnung umzuleiten?
Zu Frage 4:
Bezog sich auf den Netzausbau. Der Ausbau oder die Pflicht zur Ladesäule macht ja nur Sinn, wenn das Stromnetz die Leistung auch zu Verfügung stellen kann.
Das schließt auch den Bogen zur Frage 6:
Der Ausbau des Stromnetz für die E-Mobilität wird sicherlich nicht ohne umfangreiche infrastrukturelle Maßnahmen funktionieren und dem damit verbundenen Ressourcenverbrauch. Angefangen bei der Rohstoffgewinnung bis das der Strom aus der neu zu produzierenden Ladestation fließt. Auch der höhere Strombedarf muss durch den Bau von Energieerzeugern gedeckt werden, sei es Wind, Sonne, Wasser, Gas oder zukünftig Kohle und Atom aus dem Ausland. All dies wird vermutlich nicht ohne Auswirkung auf die Umwelt sein.
Ich hatte mal das Glück, längere Zeit in Nordchile zu sein. Dort wird umfangreich Kupfer abgebaut. Es ist zwar ein sehr spärlich besiedeltes Gebiet, die Auswirkungen auf Land und Leute sind dennoch sichtbar. Am Ende stellt sich die Frage, wo soll der Strom herkommen und wie umweltfreundlich ist er von Anfang bis Ende gedacht.
Danke !
Lieber Herr Rodi,
vielen Dank für die Präzisierung, jetzt kann ich Ihnen auch komplett antworten:
ja, ich würde es befürworten, auch Wasserstroff-Elektrolyse als „Stromsenke“ zu nutzen, wir reden allerdings von eher geringen Mengen, weil ich davon ausgehe, dass sich PSKW bald wieder rentieren und entsprechend neue entstehen.
Zum Ausbau der Lade-Infrastruktur: es gibt bestimmt einzelne Bereiche, in denen der Betrieb mehrere Schnelladesäulen insgesamt netzkritisch wird. Aber meiner Erfahrung als Aufsichtsrat eines Netzbetreibers nach liegt der Engpass eher in der „letzten Meile“, weil die Kabel zum nächsten Umspannwerk nicht auf die höhere Leistung ausgelegt sind. Was da hilft, ist klar: kurzfristig entsprechende Steuerung, und mittelfristig der Ausbau.
Zu Ihrer letzten Frage: ja, das Problem ist evident. Es ist jedoch ein einmaliger Ressourcenverbrauch, im Gegensatz zur wiederholten Umweltbelastung durch Förderung von Kohle, Öl, Uran, und anderer fossiler Rohstoffe. Ich sehe also, um die Frage zu beantworten, eine Belastung der Umwelt, durch Gewinnung, Transport und Verarbeitung der Rohstoffe. Auf der „Positivseite“ steht, dass es danach hoffentlich eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft gibt.
Freundliche Grüße aus Altstadt,
Ihr Joukov-Schwelling.