Frage an Michael Hofmann von Peter K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Herr Hofmann,
wenn doch in der Politik immer die Sache und die Menschen im Mittelpunkt stehen, warum ist die Mitnahmementalität bei vielen Politikern so groß. Da werden Familienmitglieder angestellt oder Videokameras auf Staatskosten gekauft, aber so recht Reue zeigt keiner der Beteiligten. Auch von ihren Parteimitgliedern werden diese Vergehen, ja eher als Kavaliersdelikt abgetan. Im Gegenteil es wird bis zuletzt am Amt, welches man begleitet, festgehalten. Wenn man dann noch verfolgt, welches Gerangel um die einzelnen Listenplätze veranstaltet wird, sieht dies alles nicht mehr nach einem Handeln auf den Menschen und die Sache bezogen aus. Da Zählen die Posten und die künftige Kohle, die sich verdienen lässt, dann mehr als die Sache und der Mensch. Warum sollten Sie jetzt ein anderer Typus von Politiker sein? Sie sind doch auch von einer großen Partei und die Mechanismen dementsprechend gelernt. Würde es nicht mehr Sinn machen, Kandidaten von kleineren Parteien zu wählen, die diese Mechanismen nicht so kennen. Kurz gefragt: Warum sind Sie anders als ihre Berufskollegen?
Sehr geehrter Herr Kuhmann,
zunächst bitte ich um Verständnis, dass meine Antwort auf sich hat warten lassen. Die letzten Wochen im Wahlkampf sind immer besonders zeitaufwändig.
Zunächst sollten wir der Versuchung widerstehen, alle in einen Topf zu werfen, sobald Missstände bekannt werden - egal ob es um Landwirte, Ärzte, Politiker oder andere Berufsgruppen geht. Dennoch: von Politikern erwarten die Menschen zu Recht Führung. Zu der gehört auch Moral. Die Beweggründe anderer Politiker kann ich aber nur schwer beurteilen. Nach meiner Einschätzung hat so manches mit Gedankenlosigkeit zu tun, ohne dass es dadurch entschuldbar werden würde. Bei der Beschäftigung von Familienmitgliedern bitte ich aber darum, die Problematik differenziert zu betrachten, da zum Einen der Vorwurf, es sei für dieses Geld nichts geleistet worden, nach den bisherigen Erkenntnissen ganz überwiegend nicht zutrifft. Zum Anderen hatten früher sowohl Gesellschaft als auch alle Parteien im Landtag eine Beschäftigung von Familienmitgliedern für ordnungsgemäß befunden. Zu einem Verbot kam es erst später. Das Ausnutzen der Altfallregelung halte ich aber für falsch.
Kandidaten kleinerer Parteien haben in meinen Augen nicht automatisch einen Glaubwürdigkeitsvorsprung. Denn zunächst einmal sollte es doch im Interesse der Menschen sein, wenn sich Kandidaten einem innerparteilichen Auswahlverfahren und den dortigen Mitbewerber stellen müssen. Auf diesem Weg können Wissen, Engagement und Charakter der Kandidaten abgefragt und geprüft werden - und glauben Sie mir, Parteifreunde gehen an diese Frage kritisch heran. Auch sie möchten, dass im Namen ihrer Partei gute Arbeit geleistet wird.
Ansonsten kann ich nur auf meinen Lebensweg verweisen. Ich bin seit Jahren in meiner Feuerwehr ehrenamtlich engagiert, unter anderem als 1. Vorsitzender und Atemschutzträger. Weiterhin trage ich politische Verantwortung als Kreisrat. Gleichzeitig habe ich mich als Rechtsanwalt selbstständig gemacht und habe dort einen Verdienst, mit dem ich sehr zufrieden bin. Wenn es mir um "Kohle" gehen würde, hätte ich auch aus Rücksicht auf meine Familie schon längst meine Ehrenämter aufgeben müssen, um mehr Zeit meiner Kanzlei und der Familie zu widmen. Denn was man im Ehrenamt an Zeit hineinsteckt, lohnt sich finanziell ganz sicher nicht und wäre im Beruf ganz klar lukrativer.
Mir geht es darum, für meine Heimat etwas zu bewirken. Das habe ich schon auf kommunaler Ebene getan und würde dies jetzt in München gerne fortsetzen wollen. Ein genaueres Bild bekommen Sie aber wahrscheinlich durch einen persönlichen Kontakt mit mir. Vielleicht schauen Sie einmal auf www.hofmann-waehlen.de vorbei und nehmen mit mir Kontakt auf oder kommen zu einer meiner Veranstaltungen? Darüber würde ich mich sehr freuen.
Einstweilen danke ich Ihnen für Ihr Interesse an meiner Person.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Michael Hofmann