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Frage von Ingeborg H. •

Frage an Michael Fuchs von Ingeborg H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr.Fuchs,
Auf der Internetseite von Campact erfuhr ich, dass in wenigen Wochen der Gen-Mais MON810 der Fa.Monsanto in Deutschland angebaut werden soll. http://www.bayern-stoppt-genmais.de/campact/info/logbook#chris@1238794665 Durch Internetrecherche (Kritik der Methoden der Fa.Monsanto) bin ich hellhörig geworden. Farmer aus Amerika und Indien berichten, dass sie durch den Einsatz des Gen-MaisMON810 mit der Zeit immer mehr Pestizide einsetzen mussten, natürlich vom gleichen Produzenten, was eine deutliche Zunahme der Umweltbelastung mit sich brachte.
Die Studie, erreichbar durch den oben genannten Link, (Zitat) gibt einen Überblick über die Ergebnisse neuer wissenschaftlicher Publikationen, die deutlich machen, dass die Risiken des Anbaus von MON810 für die menschliche Gesundheit und die Umwelt bisher nicht ausreichend untersucht wurden. So liegen neue, konkrete Hinweise auf eine Gefährdung von Bienen, von nützlichen Insekten und der Ökologie von Gewässern vor. Auch zur Gefährdung der Gesundheit liegen neue Studien vor, die zeigen, dass der gentechnisch veränderte Mais dazu beitragen kann, Immunkrankheiten auszulösen.
Zudem wird in der Studie anschaulich gemacht, dass die bisher praktizierten Ansätze zur Risikobewertung von MON810 zu kurz greifen: Sie setzen sich nicht in angemessener Weise mit der Sicherheit des Insektengifts auseinander, das in den Gentechnik-Pflanzen produziert wird. Die wissenschaftliche Unsicherheit über die Wirkungsweise des produzierten Gifts wird differenziert dargestellt.
Dass ein Verbot des Anbaus von MON810 nicht nur in der Sache, sondern auch rechtlich geboten ist, wird in der Studie anhand dem deutschen und europäischen Gentechnikrecht sowie der Rechtsprechung belegt.
Wie ist Ihre Einstellung gegenüber der Einfuhr des GenMais810 in Deutschland?
Mit freundlichen Grüßen
Ingeborg Hilmes

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Sehr geehrte Frau Hilmes,

nachdem bereits fünf EU-Länder die Zulassung der umstrittenen Genmais-Sorte MON 810 gestoppt haben, hat Anfang der Woche auch das Bundeslandwirtschaftsministerium die Aussaat von MON 810 in Deutschland verboten. Ausschlaggebend für das Verbot waren Untersuchungen des Instituts für Integrative Biologie in Zürich, die eine erhöhte Sterblichkeit bei Wasserflöhen und Zweipunkt-Marienkäfern durch den gentechnisch veränderten Mais nachweisen konnten. Die Studien zeigen außerdem, dass sich die Pollen des Genmaises weiträumiger ausbreiteten, als in den bisherigen Modellrechnungen angenommen. Dadurch erhalten auch die bisherigen Studien eine neue Bedeutung.

Sowohl das Bundeslandwirtschaftsministerium als auch das Bundesumweltministerium sind zu dem Schluss gekommen, dass der genetisch veränderte Mais der Linie MON 810 eine Gefahr für die Umwelt darstellt. Auch wenn das Verbot von MON 810 eine reine Einzelfallentscheidung und kein Votum gegen die "grüne Gentechnik" an sich ist, begrüße ich die Entscheidung, denn für mich ist das oberste Gebot einer Zulassung für gentechnisch veränderte Organismen, dass die Sicherheit für Mensch, Tier und Umwelt gewährleistet sein muss.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB