Frage an Michael Fuchs von Andreas T. bezüglich Energie
Herr Fuchs, liege ich damit richtig, wenn ich behaupte, daß die Windenergie ein gigantisches Subventionsgrab ist?
Sehr geehrter Herr Tümmler,
festzuhalten ist, dass Rot-Grün die Windkraft als ökologisch wertvollen Subventionsempfänger betrachtet. Die Energieunternehmen sind verpflichtet, den Windradbetreibern eine feste Einspeisevergütung zu zahlen - am Anfang knapp neun Cent pro Kilowattstunde - das ist dreieinhalb mal so teuer wie bei sonstigen Kraftwerken. Die Firmen und Privatleute zahlen das mit ihrer Stromrechnung. Doch die Energie-Unternehmen beklagen sich nicht nur über die Zwangspreise, die sie zahlen müssen. Es gibt weitere Kostenfaktoren. Hinzu kommen Kosten für die so genannte Regel- und Reserveenergie, um den nur äußerst sporadisch anfallenden Windstrom auszugleichen. Außerdem sind systemspezifische Kosten für den Ausbau des Stromnetzes zu berücksichtigen.
Diese zusätzlichen Maßnahmen der Energieversorger kosten die Stromkunden in diesem Jahr rund 450 Millionen Euro - zusätzlich zu der Einspeisevergütung für die Windkraftbetreiber in Höhe von zwei Milliarden. Außerdem subventioniert der Staat Zinsen für Förderdarlehen. Das kostet rund 150 Millionen. Insgesamt summiert sich dadurch die Windkraft-Förderung auf 2,6 Milliarden Euro. Bei rund 50.000 Jobs in der Windbranche heißt das:
Jeder Arbeitsplatz wird mit etwa 52.000 Euro jährlich subventioniert. Daher regt sich der Unmut über die Zwangs-Förderung der Windkraft und es werden Verbesserungen gefordert.
Ihre Behauptung, Windenergie sei übermäßig subventioniert, gibt damit die Realität wieder. Der Streit über die Förderung der erneuerbaren Energien entflammte jüngst wieder Anfang des Jahres. Die staatliche Deutsche Energieagentur (Dena) kam bei einer vom BMWA in Auftrag gegebenen Studie zu dem Ergebnis, dass das Stromversorgungsnetz nicht für den weiteren Ausbau der Windenergie ausgelegt sei und dass bis 2015 weitere Investitionen notwendig seien. Diese betrügen 1,15 Milliarden Euro für den Netzausbau, den die Versorger zahlen. Die Dena-Studie wurde vom BMWA zurückgezogen, da sich Bund, Energiekonzerne, Netzbetreiber und Vertreter der Windenergie nicht auf eine einheitliche Interpretation der Ergebnisse und Schlussfolgerungen einigen konnten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB