Frage an Michael Fuchs von Stefan K. bezüglich Finanzen
Guten Tag Herr Dr. Fuchs,
die „wahrgenommene Inflation“ übersteigt die vom Statistischen Bundesamt errechnete Preissteigerung um ein Mehrfaches, sie lag im März bei 12,8 und im April bei 11,6 Prozent. Dies errechnete der Schweizer Statistikexperte Hans Wolfgang Brachinger für die „Wirtschaftswoche“. Bei der „wahrgenommenen Inflation“ werden die Waren nach der Kaufhäufigkeit gewichtet und nicht nach ihrem Anteil an den Gesamtausgaben. Daher fallen langlebige Güter wie Autos hier nicht so ins Gewicht wie etwa Nahrungsmittel.
Wieso fördert die CDU/SPD-Bundesregierung mit ihren immer höheren werdenden Steuer- und Abgabenerhöhungen diese Inflation auch noch?
Sehr geehrter Herr Knoll,
im Hinblick auf die Entwicklung der Preise mache ich mir ähnliche Sorgen wie Sie. Bei den Nahrungsmitteln besteht aber begründete Hoffnung, dass sich wieder Besserung einstellt. Dies zeigt sich aktuell bei der Milch.
Da bei den Grundnahrungsmitteln weltweit gute Ernten angekündigt sind, kann man davon ausgehen, dass die Preissteigerungen in der zweiten Jahreshälfte eher abklingen. Mittel- und langfristig dürften die Preise wegen der steigenden globalen Nachfrage jedoch weiterhin stark schwanken und tendenziell steigen.
Hinzukommen die Sorgen über die schwindelerregend hohen Preise für Öl, Gas und Strom. Die Entwicklung der Energiepreise, die internationale Finanzkrise sowie der zunehmende Dollarverfall werfen Risiken auf, die man sicherlich nicht abschließend bewerten kann. Beim Thema Energieversorgung bin ich deswegen für langfristige Lösungen, die dazu beitragen, dass wir die Energiewende erreichen. Ich bin für eine Verlängerung der bestehenden Laufzeiten der Atomkraftwerke. Nur so können wir zum einen die Klimaziele erreichen und zum anderen eine gewisse Energieunabhängigkeit sichern. Wir brauchen ein breitgefächertes Energieangebot, und dazu gehört auch die Kernenergie. Nur durch mehr Wettbewerb auf dem Energiemarkt lassen sich bezahlbare Energiekosten für die Verbraucher und für die mittelständischen Betriebe ermöglichen.
Insgesamt muss der Staat seine Ausgaben senken. Dies wiederum kann sich dann auch in niedrigeren Steuer- und Abgabensätzen für alle Bürgerinnen und Bürger positiv niederschlagen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB