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Frage von Antje S. •

Frage an Michael Fuchs von Antje S. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Dr. Fuchs,

ich möchte noch einmal nachfragen zum Thema Gender-Mainstreaming. Ich zitiere aus der Buchklappe des Buches "Verstaatlichung der Erziehung - Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen" von Gabriele Kuby aus dem fe-Verlag. "Der Staat legt die Hand auf die Kinder: Krippe, (Pflicht-)Kindergarten, Ganztagsschule. Aber wozu erzieht der Staat? Der neue Gender-Mensch soll geschaffen werden, der selbst bestimmt, ob er Mann oder Frau sein will, ob hertero, lesbisch, bi, schwul oder trans. Das klingt absurd? Ja das tut es und ist doch die "Leitlinie und Querschnittsaufgabe" unserer Regierung. Die Federführung liegt beim Familienministerium, das Material zur Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen verbreitet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Dieses kleine Büchlein wird Ihnen die Augen öffnen."

Dazu auch das folgende Zitat von Patrick Adenauer, Chef der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer, im "Rheinischen Merkur" 4/08: "Die Antidiskriminierungsgesetzgebung und das Gender-Mainstreaming wollen uns zwingen, von den gegebenen Unterschieden zwischen den Menschen abzusehen."

Daher meine Frage: Stehen Sie als CDU-Bundestagsabgeordneter hinter der Ideologie des Gender-Mainstreaming aus dem Ministerium von der Leyen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Schulz,

haben Sie Dank für Ihre Nachfrage vom 6. Februar zum Thema Gender Mainstreaming. Hinter diesem aus dem Englischen entlehnten Begriff verbirgt sich auf keinen Fall eine „Ideologie“ wie Sie dies in Ihrer Frage nennen.

Gender Mainstreaming bedeutet, dass bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein berücksichtigt werden sollen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. „Gender“ bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechtsrollen von Frauen und Männern. Diese sind – anders als das biologische Geschlecht – erlernt und damit auch veränderbar. „Mainstreaming“ meint, dass eine bestimmte inhaltliche Vorgabe, die bisher nicht das Handeln bestimmt hat, nun zum zentralen Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen gemacht wird. Diese abstrakten Begriffe bedeuten konkret, dass sich die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für eine Politik der Gleichstellung stark macht. Frauen und Männer mit und ohne Kinder, in allen Altersstufen und Lebensphasen ebenso wie in besonderen Lebenssituationen sollen die gleichen Chancen haben.

Ein Baustein dieses umfangreichen Programms ist beispielsweise der „Girls’ Day“. An diesem Tag sollen Väter ihre Töchter mit zur Arbeit nehmen und ihnen so helfen, Ängste vor typischen „Männerberufen“ zu nehmen. Mit unserer Politik der Chancengleichheit wollen wir Frauen und Männern die Möglichkeit sichern, in einer vorurteilsfreien Gesellschaft gleichermaßen ihre Fähigkeiten einzusetzen. Meine Position zu dieser Politik hat sich seit ihrer letzten Anfrage nicht verändert. Das christliche Menschenbild ist und bleibt die Grundlage für das Selbstverständnis der CDU. Dabei muss sich die Union aber auch den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen. Durch eine Gleichstellung von Frau und Mann fördern wir die Entwicklung der Gesellschaft und stärken darüber hinaus auch unsere wirtschaftlichen Kräfte.

Ich hoffe, meine Erläuterungen konnten Ihre Befürchtungen zerstreuen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Fuchs MdB