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Michael Fuchs
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Frage von Herbert N. •

Frage an Michael Fuchs von Herbert N. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Herr Dr. Fuchs,
im Morgenmagazin ARD/ZDF haben Sie heute einen Mindestlohn abgelehnt und auf die Tarifhoheit verwiesen. Gerade in Ihrem Mittelstandsbereich sind, wie Sie wissen, die Gewerkschaften schwach wenn überhaupt vertreten. Als Dipl. Ing. und REFA-Ing. habe ich jahrzehntelang Arbeits- platzbewertungen durchgeführt. Daher sage ich, es gibt keinen Job der nicht 10 €/h wert ist ! Oder sind Sie der Ansicht das man Arbeiten wie Briefboten, Reinigungskräfte, Wachdienste, Verkäuferinnen oder Friseure nach Rumänien verlagern kann ? Ich erwarte eine qualifizierte Antwort von Ihnen.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Naurath,

haben Sie Dank für Ihre Anfrage vom 30. November zu meinem Interview über Mindestlöhne im „Morgenmagazin“.

Zum Mittelstand gehören in Deutschland alle Unternehmen mit einem Jahresumsatz von unter 50 Millionen Euro und mit weniger als 500 Beschäftigten. In diesem großen Wirtschaftszweig, der 70 % der Arbeitsplätze und 80 % der Ausbildungsplätze bereitstellt, sind die Gewerkschaften, allen voran die Gewerkschaft Ver.di, stark vertreten. Sie sind somit gut positioniert, um faire Tarifverhandlungen zu führen. Natürlich kann man – wie Sie ganz richtig schreiben – bestimmte Berufszweige nicht einfach ins Ausland verlagern. Das ist auch in keiner Weise unsere Absicht. Im Gegenteil: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, alles dafür zu tun, um Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei sollten wir aber auch bedenken, dass die EU-Dienstleistungsrichtlinie gezeigt hat, dass wir uns beim Thema Lohnpolitik dem Vergleich mit unseren europäischen Nachbarn stellen müssen. Spätestens 2011 wird Deutschland seinen Arbeitsmarkt gegenüber den neuen Mitgliedsstaaten der EU-Erweiterung von 2004 öffnen. Daher würden wir mit einem zu hohen Mindestlohn den Standort Deutschland gefährden und riskieren auf lange Sicht einen massiven Stellenabbau in unserem Land. Darum werde ich mich auch weiter dafür einsetzen, dass in Deutschland wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Fuchs MdB