Frage an Michael Fuchs von Hans D. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Fuchs.
Sie haben zwar eine lange Antwort zur Strompreisgestaltung insgesamt gegeben, aber nicht auf meine Frage. Deshalb noch einmal ganz konkret. Nach Ihrer Meinung ist die Höhe der EEG Umlage maßgebend dafür, ob wir einen Ausbau Deckel für die Photovoltaik ( P V ) brauchen. Tatsache ist, dass diese Höhe aus der Differenz zwischen dem Börsenpreis und der Vergütung ermittelt wird. Tatsache ist aber auch, dass der maßgebende Börsenpreis von der PV durch den Merit Order Effekt erheblich gesenkt wird, in Folge dessen der Abstand zur Vergütung größer, und somit die Umlage höher wird. Der PV Strom schadet sich in der öffentliche Diskussion also selbst, weil er dadurch die Umlage nach oben treibt. Laut Untersuchungen des Fraunhofer Institut ( (Sensfuß ) waren das 2009 3,1 Milliarden Euro oder 0,6 Cent/Kwh und 2010 1,8 Milliarden oder 0,5 Cent/Kwh. Wie man sieht, keine punktuelle Betrachtung Diese Umlagenrelevante Daten ergeben sich ausschließlich am Spotmarkt, alles andere von Ihnen Aufgeführte ist ein anderes Thema. Ich sage, wenn die Umlagenhöhe das alles entscheidende Kriterium über einen Deckel sein soll, dann muss sie auch entsprechend korrekt ermittelt werden. Das sieht gegenwärtig wie folgt aus. Umlage = 3,592 minus Merit Order Effekt 0,5 Cent = 3,092. Nun meine Frage, was ist nach ihrer Meinung an meiner Betrachtung falsch ??
Mit freundlichen Grüßen
Hans Diehl
Sehr geehrter Herr Diehl,
vielen Dank für Ihren erneuten Beitrag. Es ist richtig, dass die Vermarktung des nach dem EEG vergüteten Stroms eine strompreisdämpfende Wirkung auf die Börsenpreise ausübt. Die von Ihnen genannte Größenordnung von 0,5 ct/kWh bezieht sich aber auf _alle_ EE-Erzeugungsarten, und hier vor allem auf Wind. Der Anteil der PV an diesem Effekt ist angesichts ihres kleinen Beitrags an der Stromerzeugung in Deutschland vernachlässigungswürdig.
Es bleibt dabei: Die PV ist die teuerste und ineffizienteste Form der Stromerzeugung. Über die Hälfte der EEG-Umlage im Jahr 2011 ging auf Kosten der PV. Das sind über 7 Mrd. Euro. Mit diesem Geld werden zwischen 2 und 3 % des Gesamtstrombedarfs in Deutschland erzielt, und dass auch nur dann, wenn die Sonne scheint. Dieses Missverhältnis ist nicht länger verantwortbar.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB