Frage an Michael Fuchs von Roman B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Fuchs,
die CDU verliert unter der Parteivorsitzenden Angela Merkel dramatisch an Mitgliedern, Quelle: http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Die-CDU-schrumpft-und-leidet_aid_987922.html . Als Merkel im Jahr 2000 CDU-Bundesvorsitzende wurde, hatte die CDU noch mehr als 600.000 Mitglieder, ab Mai werden es weniger als 500.000 sein.
Ich zitiere aus der Quelle: "Die CDU verliert durch Tod oder Austritte derzeit knapp 1000 Mitglieder pro Monat. Im März lag die Zahl der organisierten Christdemokraten bei 501.190, im Februar waren es 502.016, im Januar noch 503.250. Zum Ende des vergangenen Jahres hatte die CDU mit 505.314 Mitgliedern, knapp 16.000 weniger als im Vorjahr.
Für die CDU hat die Entwicklung schwere Konsequenzen. Mit der Mitgliederzahl sinkt auch die Finanzkraft der Partei. Eine Veranstaltung hat die Bundespartei aus Kostengründen bereits abgesagt, das Mitgliedermagazin "Union" wurde in der Printfassung teilweise eingestellt. Der zweiwöchentliche Informationsdienst "Union in Deutschland" steht nur noch als E-Mail zur Verfügung.
"Der direkte Kontakt zur Basis bröckelt", klagt ein CDU-Funktionär aus dem Adenauer-Haus. Nach der verlorenen Wahl in Baden-Württemberg und dem Verlust von Dutzenden Rathäusern im konservativen "Stammland", sei der Unmut an der Basis groß. Die Zahl der Mandatsträger liege bundesweit unter 50.000, so wenig wie nie.
"Es fehlt an Mitgliedergewinnung, an Mitgliederbetreuung und an Unterstützergewinnung", so der CDU-Mann. Unter den Funktionären herrscht Unruhe. Der abrupte Kurswechsel von CDU-Kanzlerin Merkel in der Atompolitik und die Enthaltung Deutschlands im UN-Sicherheitsrat bei der Frage des Libyen-Einsatzes sind die Haupt-Kritikpunkte."
Wie erklären Sie sich diesen dramatischen Mitgliederschwund unter Frau Merkel, und wieso schafft es die CDU nicht, mehr neue Mitglieder zu gewinnen?
Sehr geehrter Herr Baumgart,
als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Menschen überall in Deutschland daran gingen, für den geistig-moralischen, den politischen und den materiellen Wiederaufbau des Landes eine neue Partei zu gründen, die auf dem christlichen Wertefundament beruhen sollte, konnte niemand vorhersehen, dass aus diesen vielen Initiativen einmal die CDU als erfolgreichste Volkspartei hervorgehen sollte.
Die CDU als Volkspartei versteht es, die Anfänge und die Zukunft unseres Landes zu verbinden. Wie keine andere Partei baut sie Brücken zwischen verschiedenen Einstellungen und Vorstellungen, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, zwischen Freiheit und Gemeinschaft, zwischen Leistung und Sicherheit.
Es ist daher kein Zufall, dass es bei fast allen wichtigen grundlegenden Weichenstellungen in der Geschichte unseres Landes die CDU war, die den Mut zur Richtungsentscheidung hatte.
Doch anscheinend ist es uns dabei nicht immer gelungen, die Notwendigkeit der ein oder anderen Entscheidung verständlich genug zu vermitteln, wie beispielsweise den wirtschaftlichen Aufschwung oder der Aufschwung am Arbeitsmarkt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB