Frage an Michael Fuchs von Rolf S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Dr. Fuchs,
nun werden Sie an diesem Wochenende zitiert mit Folgerungen aus dem Hamburger Wahlergebnis. Bei Tagesschau.de heißt es:
"Der Wirtschaftsflügel der Union hat von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel gefordert, Konsequenzen aus dem Wahldebakel in Hamburg zu ziehen. "Wenn wir den Unternehmen mit Frauenquote, Mindestlöhnen und Sozialbilanzen drohen, spricht das nicht gerade für unsere Wirtschaftskompetenz", sagte Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs der Zeitung "Die Welt". Die Union müsse aufhören, "solchen Unsinn zu verbreiten"."
Sie sorgen sich um die Auswirkungen Ihrer Politik auf Unternehmen, während Frauenquote und Mindestlöhne den Menschen betreffen. Natürlich ist es auch richtig, dass hinter Unternehmen Menschen stehen, und so wird es Ihnen auch um die Menschen hinter den Unternehmen gehen. So formulieren Sie allerdings nicht.
Werden Sie in Zukunft wieder mehr, zuerst uns Menschen in den Mittelpunkt Ihrer wirtschaftspolitischen Überlegungen stellen? Zum Beispiel in dem bei Tagesschau.de nicht ständig Beiträge gelöscht werden müssen, sondern wir Bürger auch noch Jahre später dort Informationen wieder finden können, die wir von dort mal erhalten hatten?
Welche Zeit haben aktive Politiker zur Reflexion? Wir hatten mal einen sehr erfolgreichen "rheinischen Kapitalismus", ein von der Religion geprägtes Verständnis von Wirtschaft. Eine soziale Marktwirtschaft. Reinhard Marx hat in seinem Buch "Das Kapital - Ein Plädoyer für den Menschen" darüber viel Richtiges und Wichtiges geschrieben. Haben Sie Zeit solche Bücher zu lesen und mit einer Distanz zu Ihrem eigenen politischen Handeln darüber nachzudenken, in welche Richtung wir uns bewegen und ob das richtig ist?
Gestern habe ich mir das Buch von Simone Weil, Anmerkungen zur generellen Abschaffung der politischen Parteien, gekauft. 29 Seiten! Das war schnell zu lesen, ist gut geschrieben und eine Bereicherung für mein Denken. Ich suche Politiker, die es ehrlich mit uns Bürgern meinen.
RS
Sehr geehrter Herr Schäfer,
vielen Dank für Ihren Beitrag vom 27. Februar bei abgeordnetenwatch.de.
Seit dem 1. September 2010 muss tagesschau.de laut eigenen Angaben rund 80 Prozent seiner Archivinhalte depublizieren. Grund dafür ist der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Internet enge Grenzen setzt. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie unter:
http://www.tagesschau.de/hilfe/rundfunkstaatsvertrag/rundfunkaenderungsstaatsvertrag112.html
Als Politiker versuche ich natürlich stets auf dem Laufenden zu bleiben und verschiedenste Berichte und (Sach-)Publikationen zu lesen. Doch aufgrund des Zeitmangels - auch mein Tag hat nur 24 Stunden - ist mir dies nicht immer möglich. Daher ist mir der Kontakt mit der Bevölkerung aber umso wichtiger, da mir diese Begegnungen immer wieder vor Augen führen, wo es bei den Bürgerinnen und Bürgern drückt, was sie beängstigt, was sie beschäftigt. Daher versuche ich, neben meinen politischen Verpflichtungen in Berlin, so viel Zeit wie möglich in meinem Wahlkreis zu verbringen, um dort mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB