Frage an Michael Fuchs von Roman B. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Fuchs,
Ich zitiere folgenden Artikel, Quelle: http://www.pro-medienmagazin.de/paedagogik.html?&news[action]=detail&news[id]=2778 .
"Pro: Was brauchen Kleinkinder, um sich gesund zu entwickeln?
Wolfgang Bergmann: Kinder in den ersten Lebensmonaten brauchen die Mutter - ob wir das politisch gut finden oder nicht. Mütter sind in den ersten 12 bis 14 Lebensmonaten unaustauschbar. Das seelische Erleben des Kindes ist geprägt durch die Erfahrungen während der Schwangerschaft. Bei den ersten Wahrnehmungen, den ersten Kontakten mit der Welt suchen die Kinder die Augen der Mutter. Durch den Austausch finden sie eine innere Gewissheit, die ihnen nicht nur die materiellen Dinge, sondern auch die Erfahrung des eigenen Selbst deutlich macht. Diese Kommunikation ist elementar für die seelische und körperliche Entwicklung des Kindes. Später kommt der Vater als wichtige Bezugsperson dazu, er nimmt das Kind an die Hand und führt es symbolisch gesprochen "in die Welt".
Aber profitieren Kinder nicht auch von den Krippen als Bildungseinrichtungen?
Die Ansicht, die zurzeit verbreitet wird, Kinder hätten in der Krippe ein günstigeres Bildungsschicksal und entwickelten sich dort besser, ist durch keine Untersuchung wirklich gut belegt. Experten der unterschiedlichsten Fachrichtungen haben bei der Expertenrunde im Familienministerium vor einem dogmatisch betriebenen Ausbau der Kleinkindbetreuung gewarnt. Die Verbände der analytischen Therapeuten, die Bindungsforscher, auch die Gehirnforscher sagen das Gleiche: Sie befürchten eine massive Zunahme von Depressionen und Hyperaktivität im Grundschulalter."
Warum bleibt die CDU bei ihrem massiven Ausbau der Krippen, obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist, daß Krippen schlecht für kleine Kinder sind?
Sehr geehrter Herr Baumgart,
wie ich Ihnen bereits in meiner Antwort vom 22. Januar dieses Jahres geschildert habe, bieten wir durch den bedarfsgerechten Ausbau von Krippenplätzen Müttern die Möglichkeit, nach der Geburt problemlos in ihren Beruf zurückzukehren. Diese Option ist für viele Mütter eine Entscheidungsgrundlage zum Entschluss für ein Kind. Gerade im Hinblick auf den demographischen Wandel müssen wir auf diese Situation reagieren. Mit dem Kinderförderungsgesetz (KiföG) bieten wir den Müttern und Familien mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf und erleichtern ihnen so die Entscheidung für ein Kind. Gleichwohl erweitern wir die Wahlmöglichkeiten junger Familien, denn letztendlich bleibt es eine Entscheidung der Eltern, ob sie einen Krippenplatz in Anspruch nehmen wollen oder nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB