Frage an Michael Fuchs von Roman B. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herrr Dr. Fuchs,
die Forschung sagt klar und deutlich aus, daß Kinder bis drei Jahre ihre Mutter brauchen und nur in Ausnahmezeiten in eine Krippe gesteckt werden sollten, Quelle: http://www.freiewelt.net/blog-1356/m%FCtterdienst-oder-krippenbetreuung%3F-.html . Trotzdem forciert die CDU-geführte Bundesregierung unter Federführung von Familienministerin Köhler weiter starr den Krippenausbau.
Wieso bleibt die CDU-geführte Bundesregierung bei ihrer aus der DDR übernommenen Krippenideologie?
Sehr geehrter Herr Baumgart,
der Ausbau der Krippenplätze hat nichts mit einer aus der DDR übernommenen Ideologie zu tun, wie Sie dies behaupten. Im Gegenteil: Eine gute Kinderbetreuung und frühe Förderung für Kinder gehört zu unseren wichtigsten Zukunftsaufgaben. Ich bin der Meinung, dass der Krippenausbau richtig ist. Damit junge Menschen ihren Wunsch nach Kindern verwirklichen können, sind bedarfsgerechte Betreuungsangebote, gute Qualität und Trägervielfalt zu gewährleisten.
Der Krippenausbau soll bewirken, dass wir insbesondere den Müttern die Möglichkeit geben, am Berufsleben teilzunehmen. Denn ein Großteil der Frauen möchte nach der Geburt ihres Kindes wieder in ihren Beruf zurückkehren. Besteht diese Möglichkeit nicht, entscheiden sie sich allzu häufig gegen Kinder. Angesichts der Herausforderungen des demografischen Wandels kann und darf das aber nicht unser Ziel sein. Die Politik muss daher den Herausforderungen, die sich jungen Paaren und Familien heutzutage stellen, durch entsprechende Rahmenbedingungen gerecht werden. Das Kinderförderungsgesetz (KiföG), das am 16. Dezember 2008 in Kraft getreten ist, bildet hier eine gute Grundlage.
Das Gesetz sorgt für mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für mehr Bildung der Kinder und somit für bessere Zukunftsperspektiven. Durch die Möglichkeit sich in den ersten Jahren ausschließlich ihrem Kind zu widmen oder einen Krippenplatz in Anspruch zu nehmen haben junge Familien eine Wahlmöglichkeit. Mir ist dabei wichtig, dass wir niemandem vorschreiben, sondern Rahmenbedingungen für die individuelle Wahl junger Paare schaffen. Der Vorteil der Krippen liegt auf der Hand: Sie bieten Kindern den Kontakt zu Gleichaltrigen und Spielkameraden. Solche Kontakte fördern das frühkindliche, soziale Verhalten und Lernen. Eine Krippe kann oftmals auch ein größeres Angebot an Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten bieten, als das vielleicht zu Hause der Fall wäre.
Letztendlich müssen die Eltern zwischen Vor- und Nachteilen eines Krippenplatzes abwägen und eine Entscheidung treffen, die sich für sie und ihr Kind in ihrer persönlichen Situation anbietet.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Michael Fuchs MdB