Haben sie die realistischen Möglichkeiten den Einfluss der US Ölindustrie welche den Klimawandel leugnet, blockiert und Abgeordnete Wissenschaftler und Universitäten beeinflusst, zu stoppen?

Lieber Herr T.,

Auch ich sehe sowohl die Öl-Branche selbst, sowie ihren Einfluss auf die politische Arbeit durch Lobbyismus sehr kritisch.

Wir können als Abgeordnete im Europäischen Parlament jedoch nur sehr bedingt Einfluss auf Geschehnisse in den USA und anderen Ländern außerhalb der EU nehmen. Wir können jedoch an unseren eigenen Strukturen arbeiten und mit gutem Beispiel vorangehen.
Transparenz ist hierzu ein wichtiger erster Schritt. Daher gibt es für alle Abgeordneten des Europäischen Parlaments ein Lobbyregister, das zeigt, wer sich wann mit wem getroffen hat. So lässt sich für die Bürger:innen gut nachvollziehen, welche Politiker:innen sich beispielsweise oft mit der Öl- oder Automobilindustrie getroffen haben.

Ich selbst habe auch den Fossil Fuel Pledge unterschrieben.
Eine Möglichkeit, auf internationaler Ebene den Einfluss der fossil fuel Lobby deutlich zu machen und zu kritisieren, ist die Conference of the Parties (COP). Bei der COP26 in Glasgow beispielsweise hatten mehr als 500 Delegierte eine Verbindung zur fossil fuel Industrie- und waren damit mehr als jede Delegation eines Landes. Ich fordere daher, dass die fossil fuel Lobby keinen Zutritt hat zu Veranstaltungen wie der COP26 in Glasgow. Nur so kann garantiert werden, dass die Verhandlungsparteien nicht aus Eigeninteresse sondern im Sinne des Gemeinwohls und der künftigen Generationen entscheiden.
Wir Grüne werden uns weiterhin dafür einsetzen, die Ära der fossilen Brennstoffe zu beenden und einen gerechten Übergang zu einer fairen und grünen Zukunft zu gewährleisten.

Freundliche Grüße,
Michael Bloss