Frage an Michael Bloss von Simon K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Bloss,
was halten Sie von einem Eu-weiten Torfverbot ab 2028? Mir geht es um den Klimaschaden, der verursacht wird, wenn Moore zerstört werden.
Eine weitere Frage ist;
Wird durch die Deutsche Bundesregierung viele progressive Gesetzesvorhaben der EU verhindert?
Sehr geehrte Frau Klanke,
vielen Dank für Ihre Fragen. Ich sehe ein Verbot von Torf als ein konkretes Instrument, um Moore verstärkt zu schützen – das könnte auch vor 2028 kommen, wenn es nach mir ginge. Denn
klar ist, dass der Abbau von Torf zu der Umweltzerstörung beiträgt, da die jahrhundertealten Moore nicht nur wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten sondern auch als sehr große CO2 Speicher (Kohlenstoffsenke). Sobald diese Feuchtgebiete zerstört werden, entweicht dieses Treibhausgas. Vor allem gibt es super Alternativen für den Torf in unserer Blumenerde, z.B. Kompost oder Tonmineralien. Aktuell ist der Torf auch für die Nutzung im industriellen Gemüseanbau sehr billig, vor allem weil in den Preis weder die Klimabilanz noch die Kosten der Wiederherstellung der abgetorften Flächen eingehen. Es ist wichtig, dass die großen Konzerne, Moore nach der Abtorfung wieder voll funktionsfähig renaturieren, was aber kaum gelungen ist. Es wird langfristig wichtig sein, dass es zu einer Kostengerechtigkeit am Markt kommt. Die Umweltkosten müssen in den Torfpreis mit einbezogen werden. Denn es ist ganz klar, dass wir den Verbrauch und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren müssen. Des weiteren braucht es konkrete Ziele für die Renaturierung unserer Umwelt.
Zu Ihrer zweiten Frage kann ich sagen, dass ich mir deutlich mehr in Sachen Klimaschutz von der Deutschen Bundesregierung erhoffe. Als Schattenberichterstatter des Europäischen Klimaschutzgesetzes habe ich den fehlenden Willen der Bundesregierung bei den Verhandlungen erlebt – diese hätte während ihrer EU-Ratspräsidentschaft vieles vorantreiben können, hat sich dem aber immer entzogen. Und aktuell blockiert sie leider starke CO2-Reduktionsziele und bremst weitere ambitionierte Maßnahmen aus. Auch an den GAP Verhandlungen auf EU-Ebene, in der Frau Klöckner als Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel einnehmen hätte können, sieht man, dass die aktuelle Bundesregierung nicht alles in ihrer Macht stehende tut, um die Klimakrise einzudämmen. Ich bin mir sicher, dass wir das mit den bevorstehenden Bundestagswahlen im September ändern können.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Bloss