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Frage von Andreas T. •

Frage an Michael Arndt von Andreas T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Glauben Sie nicht, dass der jahrzehntelange Sitz im Abgeordnetenhaus ihre Fähigkeit die Lebenswirklichkeit normaler Bürger zu beurteilen, einschränkt? Ist Berufspolitik als Abgeordneter auf Dauer nicht eigentlich undemokratisch? Ist der Einzug in ein Parlament ohne direkt gewählt zu sein mithilfe eines "sicheren Listenplatzes" nicht in gewisser Weise Wahlbetrug?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Tzschacksch,

wie Sie sicher wissen, bin ich nicht hauptberuflich Politiker, sondern als Wissenschaftler am IRS (Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung) beschäftigt. Die Tätigkeit auf diesen beiden Ebenen beugt die Gefahr eines Realitätsverlustes insofern vor, als dass ich stets mit aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen und selbstverständlich auch der Lebenswirklichkeit "normaler" Bürger (zu denen ich übrigens ebenfalls zähle!) konfrontiert bin.

Persönlich ziehe ich das Mehrheitswahlrecht vor, dieses ist in Berlin jedoch nicht vorgesehen. Mein Mandat niederzulegen, damit ein anderer Listenplatzbewerber zum Zuge kommt, ergibt für mich keinen Sinn.

Auch in der Politik wirkt sich die "Weisheit der Eule" darüber hinaus in der Regel eher zielführend denn hemmend auf wichtige Entscheidungsprozesse aus.

Mit freundlichem Gruß

Ihr Dr. Michael Arndt