Frage an Metin Hakverdi von Jürgen S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr MdB Hakverdi,
wie stehen Sie zum Projekt Nordstream 2?
Können Sie sich vorstellen das Projekt abzubrechen?
Mit freundlichen Grüßen
S.
Sehr geehrter Herr Schmidt,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich stand und stehe dem Projekt Nord Stream 2 von Anfang an skeptisch gegenüber. Nunmehr steht die Pipeline kurz vor der Fertigstellung. Damit ist das Projekt zu weit fortgeschritten, um es als Investitionsruine verbunden mit hohen Schadensersatzforderungen, in der Ostsee unfertig liegen zu lassen. Stand heute könnte ich mich dazu durchringen das Projekt fertig zu bauen. Die russische Regierung bleibt ein schwieriger Partner. Sollte es zu einer weiteren Eskalation von russischer Seite kommen, müssen wir eine Neubewertung der Sachlage vornehmen. Dessen ungeachtet, wenn der Bau jetzt finalisiert wird, ist es essentiell zwei Dinge zu berücksichtigen. Erstens müssen wir die geopolitischen Bedenken unserer Partner berücksichtigen und gleichzeitig Wege ausloten mögliche negative Folgen zu vermindern. Zweitens darf das russische Erdgas nicht dazu führen, dass wir den fossilen Energieträger zu lange als Brückentechnologie in eine emissionsfreie Wirtschaft nutzen und dadurch die Klimaziele in Gefahr geraten.
Mit freundlichen Grüßen
Metin Hakverdi