Frage an Mechthild Rawert von Harriet D. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Rawert,
als Anwohnerin des Hafens Tempelhof habe ich folgende Fragen, von denen ich hoffe, das sie durch Sie beantwortet werden können.
1) Auf dem Gelände des neuen Einkaufszentrums am Hafen sollte (an der östlichen Flanke) der "kulturelle" Teil des Projektes entstehen. Nun ist an der Stelle nicht einmal der Ansatz einer Baustelle zu sehen.
Wurde dieser Teil des Baus gestrichen? Und wenn ja, warum?
Oder wurde der kulturelle Aspekt nur in der Planungsphase erörtert um die Anwohner zu besänftigen?
2) Da das zum Projekt gehörige Parkhaus sehr geringe Kapazitäten für ein Einkaufszentrum dieser Größe hat (laut Planungsbüro - Veranstaltung für die Anwohner - an der unteren Grenze dessen, was gefordert werden konnte), fürchten die Anwohner einen deutlich erhöhten Parksuchverkehr im Bereich Wenckebachstraße / Burgemeisterstraße / Ordensmeisterstraße / Friedrich-Wilhelmstraße. Die bereits jetzt relativ raren Parkplätze für die Anwohner (es parken viele Pendler im Einzugsbereich der U6) werden dadurch ein noch kostbareres Gut, außerdem wird die Lärmbelastung deutlich zunehmen. Dazu kommt, dass die Einfahrt für Lkw direkt gegenüber der Zufahrt zur Wenckebachstraße gelegen ist und ein noch größeres Anlieferchaos als bei Karstadt / Kaiserin-Augusta-Straße zu befürchten ist.
Ist es angedacht, in unserem Teil des Bezirkes eine Parkraumbewirtschaftung einzuführen? Sind Einbahnstraßenregelungen angedacht? An wen könnte man sich damit wenden? Gibt es die Möglichkeit, Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen?
Mit freundlichen Grüßen
Harriet Diedering
Sehr geehrte Fr. Diedering,
bitte entschuldigen Sie die sehr stark verzögerte Beantwortung Ihrer Fragen zum Bauvorhaben HafenTempelhof. Da es sich bei Ihrer Frage um eine kommunalpolitische Fragestellung handelt, habe ich Kontakt zum zuständigen Mitglied der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg aufgenommen, damit Sie eine aktuelle, dem Bau entsprechende Antwort erhalten. Herr Reinhard Janke ist der stadtentwicklungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, der nachfolgende Informationen zur Verfügung gestellt hat:
“Nach Rücksprache mit dem zuständigen Stadtplanungsamt und dem Investor sind im Baukomplex des Einkaufszentrums Tempelhofer Hafen mehrere Räume und Flächen für kulturelle Angebote vorgesehen. Im Dachgeschoß des Speichers wird eine Ballettschule einziehen und eine Tanzschule wird im Ostflügel untergebracht. Ein Kinderland mit Dachgarten und Außenspielflächen wird dort ebenfalls angesiedelt. Gastronomiebetriebe werden nicht nur in den Gebäuden, sondern auch auf den Freiflächen, einschließlich der Molen, kulturelle Veranstaltungen anbieten können. Auf dem vorgesehenen Stadtplatz kann neben einem geplanten Wochenmarkt auch eine kulturelle Nutzung erfolgen.
Genauere Angaben zu Art, Umfang und Kosten können nur die zukünftigen Mieter der Räume und Flächen machen.
Die ca. 600 Pkw-Stellplätze werden auf drei Gebäudeebenen und dem Dach untergebracht. Die Anzahl entspricht den Nachfrageerfahrungen vergleichbarer Einrichtungen. Der Parksuchverkehr der Kunden wird sich somit überwiegend, auch wegen der Bequemlichkeit, im Gebäude abwickeln. Für den Ver- und Entsorgungsverkehr werden genügend große Lieferzonen, ebenfalls im Gebäude, mit ausreichend bemessenen Zu- und Abfahrten, vorhanden sein.“
Ich hoffe, ich konnte Ihnen behilflich sein.
Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Rawert