Frage an Mechthild Hofner von Simon L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Hofner,
Sie sind ausgebildet in der klassischen Homeopathie und unter ihren Zielen verfolgen Sie auch solche gesundheitspolitischer Art. Weiterhin wären Sie selbstverständlich als Landtagsabgeordnete in Entscheidungen der Wissenschafts- und Bildungspolitik mit einbezogen.
Kann man aufgrunddessen bei Ihnen im Allgemeinen mit Stimmentscheidungen im Landtag rechnen, die sich positiv gegenüber weiteren Arten "alternativer Medizin" oder sonstigen Pseudowissenschaften ausdrücken?
Wie ist es mit der Bildungspolitik? Würden Sie etwa Vorhaben unterstützen, Kinder in Schulen mit Homeopathie als möglicher Alternativmedizin in Kontakt zu bringen?
Und zu guter Letzt: Wie steht es sonst um ihre Fachkenntnis im Bereich der Medizin, Biologie und Chemie im wissenschaftlichen Kontext?
Mit freundlichen Grüßen
Simon Lackerbauer
Grüß Gott und Guten Abend Herr Lackerbauer !
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage - ich bitte die verspätete Rückmeldung zu entschuldigen, da ich aufgrund eines Trauerfalls kurzzeitig verreist war.
Grundsätzlich möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ich vor meiner Ausbildung in klassischer Homöopathie die rein schulmedizinisch, dem damaligen Wissenstand ensprechende Ausbildung in der Geburtshilfe durchlaufen habe.
Ebenso müssen Heilpraktiker-Anwärter sich einen sehr umfassenden,alle Bereiche der Medizin betreffenden Kenntnisstand aneignen - üblicherweise durch den 3jährigen Besuch einer entprechenden Schule - der dann in der sogenannten "Amtsärztlichen Prüfung" durch ein zugewiesenes Gesundheitsamt geprüft wird - mündlich sowie schriftlich !
Erst nach erfolgreichem Ablegen dieser Prüfung bekommt man die amtsärztliche Erlaubnis, als Heipraktiker zu arbeiten. Ich konnte mir den Wissenstand selbst aneignen, da mir mein Mann als Schulmediziner alle dafür erforderlichen Bücher in seiner Bibliothek zur Verfügung stellen konnte ! Soviel zu Ihrer Nachfrage bezüglich meiner Fachkenntnis von Biologie,Chemie und Medizin im wissenschaftlichen Kontext - darüber hinaus ist eine Hebamme zur regelmäßigen Fortbildung verpflichtet, ebenso mein Mann als Allgemeinmediziner, wodurch ich, auch durch Lektüre ensprechender Fachliteratur - von schulmedizinischer Seite immer auf dem aktuellen Stand sein kann.
Was sie aber sicher auch wissen: es ist durchaus angeraten, bei Studien, auch mit evidenzbasierten Zahlen und Fakten, mit den Ergebnissen kritisch umzugehen - man weiß wohl, dass sie, je nach dem, welches Institut sie in Auftrag gegeben hat,unterschiedliche Folgerungen und Forderungen daraus gestellt werden.
Und dass ist mein Hauptanliegen, dass jedem Bürger weiterhin die freie Arztwahl ermöglicht wird, für ein eigenverantwortlich Entscheidung hinsichtlich seiner medizinischen Versorgung. Deswegen setze ich mich für den Erhalt der dezentralen, flächendeckenden Versorgung mit selbständigen Arztpraxen ein, und gegen die Entwicklung ,dass die medizinische Versorgung durch Medizinkonzerne erfolgen wird.
Auch unterstütze ich die unabhängige, kritische Meinungsbildung jeden Bürgers hinsichtlich der Art und Weise der medizinischen Versorgung - also auch hier Wahlfreiheit bzgl. rein "schulmedizinischerre" oder ergänzend durch alternative Heilverfahren medizinische Betreuung.
Bisher hat die Information von Schülern hinsichtlich medizinischer Heilverfahren noch nicht Einzug in den Lehrplan der Schulen gefunden - falls das in der nächsten Legislaturperiode im Parlament zur Debatte stehen würde - wäre es wohl durchaus sinnvoll darauf hinzuweisen, in welchem Kontext aus Schulmedizin und alternativen Heilmethoden medizinische Behandlung erfolgen kann. Zum Beispiel hat das Kultusministerium hat ja den indiviuell möglichen "Ergänzungsunterrichte" von Hebammen an Grundschulen sehr begrüßt -
und nicht nur die CSU fordert nun auch, so grundlegende Kenntnisse wie Kochen und Ernährungslehre im Lehrplan von allen Schularten zu verankern !
Ich hoffe, ich konnte ihnen etwas weiterhelfen- falls Sie nochmals Ergänzungen dazu wünschen, bitte nochmal kontaktieren, oder im Internet unser "Wahlprogramm" lesen, - unter gerechtes,leistungsfähiges Gesundheitssystem- können Sie dazu nochmal nachlesen.
Oder Sie kommen einfach nächsten Mittwoch,28.08.13 um 19.30 in die Gaststätte "Drei Rosen" nach Dachau, dort findet eine ÖDP Veranstaltung unter dem Theme "Ehrliche Politik ist möglich" statt. Unser Bundesvorsitzender Sebastian Frankenberger referiert zu diesem Thema, zudem sind alle Landtags-und Bezirkstagskandidaten anwesend und für Fragen offen !
Viele Grüße,
Mechthild Hofner, ÖDP