Frage an Mechthild Dyckmans von David E. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dyckmans,
Sie verweisen immer wieder hier in diesem Forum auf die Umfrage "Ears and Eyes"
Zitat (26.05.2012 - an Daniel Richter) ,,Im Übrigen würde ich Sie gerne auf eine Deutschland-weite Umfrage aus dem vergangenen Jahr verweisen (Institut für Markt- und Trendforschung Ears and Eyes, Okt./Nov. 2011). Darin wurden erwachsene Deutsche nach ihrer Einstellung zur Cannabislegalisierung gefragt. Eine Mehrheit (60%) hat sich dabei gegen eine Legalisierung ausgesprochen."
Ich bin der Meinung ihre Aufgabe als Bundes-Drogenbeauftagte ist die korrekte Aufklärung der Gesellschaft über die sozialen und gesundheitlichen Folgen des Drogenkonsums.
Aber es scheint sicher nicht nur mir so, dass sie schlicht das Argument der gesundheitlichen und sozialen Schäden ohne stichhaltige Belege aufbringen.
Immer wieder erheben sie das Argument der erheblichen gesundheitlichen und sozialen Schäden die insbesondere der Cannabiskonsum verursacht.
Nur leider habe ich weder von ihnen hier in diesem Forum, noch irgendwo sonst im Internet konkrete und wissenschaftlich glaubwürdige Belege oder Studien gefunden, welche diese scheinbar Erheblichen Folgen belegen könnten.
Und wie kommt es dass weltweit kein einziger Todesfall durch den reinen Cannabiskonsum (ausgenommen gesundheitliche Folgen durch Beimischungen - Brix o.ä.) bekannt ist?
Ich bitte sie höflich darum, einige fachliche Studien zum Thema "Folgen des Cannabiskonsums aufzuzeigen!
Abschließend habe ich noch eine Bitte:
Beantworten sie bitte meine Frage nicht mit irgendeiner Musterantwort, sondern machen sie ihren Job und klären sie mich über die gesundheitlichen und sozialen Folgen des Cannabis-Konsums auf!
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Engel,
vielen Dank für Ihre Frage.
Gerne nenne ich Ihnen einige wissenschaftliche Studien, welche die Gesundheitsgefahren des Konsums von Cannabis aufzeigen:
Insbesondere möchte ich auf die zusammenfassenden Reviews "Auswirkungen von Cannabiskonsum und -missbrauch, eine Expertise zu gesundheitlichen und psychosozialen Folgen. Ein Systematisches Review der international publizierten Studien von 1996 bis 2006" von Kay Uwe Petersen und Rainer Thomasius sowie auf die englischsprachige Übersicht "Reader zur Cannabis-Thematik: Globale Fragen und örtliche Erfahrungen. Perspektiven zu Cannabis-Kontroversen, -Behandlung und -Rechtsvorschrieften in Europa" (herausgegeben als Monografie Nummer 8 von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht; besonders Band 2, Teil II "Health effects of cannabis use", S. 115 bis 198), hinweisen.
Auch die Studien, über die in der Ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift "Sucht" (Heft 3, Juni 2011) berichtet wird, lassen darauf schließen, dass Cannabiskonsum und -missbrauch zu Störungen führen können. Die Herausgeber des genannten Hefts machen zusammenfassend darauf aufmerksam, dass die gesundheitliche Problematik, die sich aus dem Cannabismissbrauch in der Bevölkerung ergibt, weder verschwunden noch abnehmend ist. Im Gegenteil: Die Zahl der aufgrund cannabisbezogener Störungen Behandlungssuchenden steigt weiter an.
Außerdem gibt es eine sehr aktuelle und interessante Studie des British Medical Journals, die ein 10 Jahres-Follow-Up durchgeführt hat. Diese steht unter: http://www.bmj.com/content/342/bmj.d738.full zum Download bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans