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Mechthild Dyckmans
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Frage von Dieter O. •

Frage an Mechthild Dyckmans von Dieter O. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Dyckmans,

warum in aller Welt sollte man Alkohol nicht teurer machen oder die Werbung hierfür restriktiver handhaben bzw. sehr einschränken.

Erfolge beim Sinken der Zahl der Raucher bzw. AnfängerInnen des Rauchen. bestätigen diese Strategie.

Erklären Sie mir das.

Alkohol ist keineswegs ein Kulturgut, sondern Ursache für teilweise schlimme Persönlichkeitsveränderungen und damit einhergehende Folgen für Partner, Familie und Gesellschaft. Allzu sehr möchte ich dieses schier unendliche Thema nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Offergeld

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Offergeld,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Alkoholbedingte Schäden zu reduzieren, liegt in der Verantwortung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Entsprechend der von der EU-Kommission 2006 vorgelegten Empfehlungen für eine europäische Alkoholstrategie setzt die Bundesregierung in der Alkoholprävention auf eine Kombination von Verhältnis- und Verhaltensprävention. Gesetzliche Beschränkungen gehören ebenso dazu wie Aufklärungskampagnen über die Gefahren des riskanten Alkoholkonsums. Hierzu gehört unter anderem die sehr erfolgreiche Kampagne "Kenn Dein Limit" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) https://www.kenn-dein-limit.info/ , mit der das gesellschaftliche Verständnis für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol gefördert wird.

Ich stimme Ihnen zu, dass Tabaksteuererhöhungen zusammen mit dem Ausbau des Nichtraucherschutzes, der Anhebung des gesetzlichen Mindestalters und Einschränkung der Werbung zu einer Senkung der Raucherzahlen gerade bei Jugendlichen beigetragen haben.

Entscheidend ist meines Erachtens, dass in der Gesellschaft allgemein ein Konsens besteht, dass Tabakkonsum schädlich, insbesondere auch für unbeteiligte Dritte, ist.

Die Politik der Bundesregierung setzt sich dafür ein, einen solchen Konsens auch in Bezug auf einen maßvollen Alkoholkonsum zu erreichen, damit alkoholbedingte Schäden erst gar nicht entstehen. Die Nationale Strategie der Bundesregierung zur Drogen- und Suchtpolitik, die am 15. Februar 2012 das Budneskabinett passiert hat, enthält Maßnahmen zur Reduzierung alkoholbedingter Schäden. Sie können sich über diese Strategie gern auf meiner Internetpräsenz informieren: http://www.drogenbeauftragte.de/presse/pressemitteilungen/2012-01/pm-nationale-strategie.html . Wichtiger als Steuererhöhungen sind in der Strategie der Bundesregierung Gesundheitsförderung und Prävention. Die Bundesregierung setzt einen besonderen Schwerpunkt auf zielgruppenspezifische Suchtprävention, Gesundheitsförderung und Frühintervention. Darüber hinaus bezieht sie Maßnahmen zur Beratung und Behandlung, Hilfen zum Ausstieg, Maßnahmen zur Schadensreduzierung sowie gesetzliche Maßnahmen mit ein.

Im Bereich der Alkoholwerbung setzt die Bundesregierung auf eine funktionierende Selbstkontrolle der Wirtschaft. Werbende Firmen, Medien, Handel und Agenturen müssen die Verhaltensregeln des Deutschen Werberats über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke beachten. Danach ist alles zu unterlassen, was als Aufforderung zum Missbrauch alkoholhaltiger Getränke gedeutet werden könnte. Besondere Bestimmungen sichern den Jugendschutz. So soll beispielsweise die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke nicht in Medien erfolgen, deren redaktioneller Teil sich mehrheitlich an Kinder und Jugendliche richtet und es sollen keine trinkenden oder zum Trinken auffordernde Kinder und Jugendliche in den Werbemaßnahmen gezeigt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Mechthild Dyckmans