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Matthias Seestern-Pauly
FDP
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Frage von Dana S. •

Frage an Matthias Seestern-Pauly von Dana S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Wie ist das Problem des Mangels an Arbeitskräften in den Bereichen Handwerk und Gesundheit und Soziales zu lösen?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Die Freien Demokraten und ich sind der Überzeugung, dass der Fachkräftemangel in vielen Bereichen zu großen Herausforderungen führt. Wir verfolgen dabei verschiedene Ansätze, um diesem Problem zu begegnen.

Um die von Ihnen genannten Berufsfelder weiter zu stärken setzen wir uns für eine höhere Anerkennung beruflicher Ausbildungen an. Denn aus unserer Sicht ist ein Meister genauso viel wert wie ein Master. Deshalb fordern die Freien Demokraten beispielsweise eine Exzellenzinitiative berufliche Bildung, die Menschen in Fachausbildungen fördert. Außerdem sollte auch an Gymnasien eine praxisnahe Berufsorientierung im Lehrplan verankert werden.

In den Bereichen Gesundheit und Soziales kritisieren wir, dass Gesundheitsminister Spahn seinen Ankündigungen nicht nachgekommen ist. So wurde vonseiten des Bundes die finanzielle Unterstützung für mehr Pflegepersonal zugesagt, diese kommt jedoch häufig nicht vor Ort an. Gerade die Arbeitsbelastung in diesen Berufen ist aus unserer Sicht ein Grund, weshalb sich viele gegen eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden. Durch bessere Personalschlüssel und eine bessere Vergütung lässt sich aus unserer Sicht die Attraktivität der vieler sozialer Berufe stärken; dies ist der erste Schritt, um mehr Menschen für soziale Berufe zu gewinnen. So werden beispielsweise viele Erzieherinnen und Erzieher aufgrund schlechter Personalschlüssel vor Ort mit zu viel Arbeit allein gelassen. Doch anstatt hier anzusetzen und durch bessere Personalschlüssel und eine bessere Vergütung die Attraktivität dieses Berufsfeldes zu steigern, hat SPD-Familienministerin Franziska Giffey mit ihrem sogenannten "Gute-Kita-Gesetz" vor allem die Refinanzierung des Wahlversprechens der pauschalen Beitragsfreiheit für die Länder ermöglicht. Aus diesem Grund haben wir uns - wie nahezu alle Experten - auch gegen das Gesetz ausgesprochen. Denn aus unserer Sicht bedarf es dringender Nachjustierungen.

Wir sind der Überzeugung, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Aus diesem Grund machen wir uns auch für ein echtes Einwanderungsgesetzt stark. Das entsprechende Gesetz der Großen Koalition aus dem vergangenen Jahr ist aber leider unzureichend, mutlos und stellt keine große Reform dar. Denn laut Studien hat Deutschland einen jährlichen Bedarf von 260.000 Fachkräften, während Prognosen von nur 25.000 Einwanderern auf Basis des neuen Gesetzes von Union und SPD ausgehen. Die Freien Demokraten fordern beispielsweise schon lange unter anderem die Einführung eines Punktesystems nach kanadischem Vorbild. Zudem muss die sogenannte Blue-Card auch für nicht-akademische Fachkräfte geöffnet werden. Dies ist derzeit nicht der Fall.

Ich hoffe, dass ich Ihnen unsere Position näher bringen konnte.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Seestern-Pauly
Mitglied des Bundestages

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