Frage an Matthias Seestern-Pauly von Martin M. bezüglich Bildung und Erziehung
Ich möchte einmal wissen, weshalb alle möglichen Kleinigkeiten in Berlin (also Bundesregierung) entschieden werden müssen. Im Gegenzug aber Schulbildung jedes Bundesland für sich alleine entscheiden darf. Auf der einen Seite sollen die Bürger flexibel sein, auf der anderen Seite endet die Flexibilität aber an den Grenzen des Bundeslandes, wenn man an dem Wohl der Kinder denkt.
Wie sehen Sie die Forderung nach einem bundeseinheitlichen Schulsystem?
Sehr geehrter Herr Meyer,
vielen Dank für Ihre Frage.
Der Föderalismus hat sich als gut ausjustiertes System staatlicher Ordnung bewährt. Sie haben jedoch völlig Recht, wenn Sie kritisieren, dass es in der bestehenden Zusammenarbeit der Bundesländer untereinander noch Defizite und zu viele bürokratische Hürden gibt. Um diese abzubauen und die Kompetenzen klarer zu ordnen, wurden in jüngster Vergangenheit die Förderalismusreformen I und II beraten und in großen Teilen auch bereits umgesetzt. Ich halte dies für richtig und notwendig, denn der Föderalismus bietet viele Vorteile: Gerade durch den Wettbewerb der Länder untereinander um das bessere, günstigere und unbürokratische System wird allen geholfen. Eine Übertragung der Bildungskompetenz auf den Bund halte ich vor diesem Hintergrund nicht für zielführend.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort weitergeholfen zu haben und stehe gerne jederzeit für weitere Fragen und Anregungen zur Verfügung.
Mit besten Grüßen
Ihr Matthias Seestern-Pauly