Frage an Matthias Scheffler von Jürgen R. bezüglich Verkehr
In Ihrem Wahlgebiet liegen auch die beiden vom Fluglärm betroffenen Orte Quickborn und Hasloh. Wie bekannt, werden fast 50% aller Flugbewegungen des Hamburger Flughafens über die beiden Orte abgewickelt. Die restlichen Flüge verteilen sich auf 3 Hamburger Runways, davon "Alterdorf" mit nur rund 1%. Das ist unausgewogen und belastet die beiden Orte überproportional.
Seit 1999 finden über eine faire Verteilung Gespräche zwischen der Landesregierung in Kiel und dem Senat in Hamburg auf Staatsrat- bzw. Staatssekretärsebene ohne Erfolg statt.
Wie stehen Sie zu dem Thema, was gedenken Sie zu tun?
Lieber Herr Radowitz
Ich teile ihre Ansicht und der Flugplatz wird uns auf unabsehbare Zeit erhalten bleiben. Die Zuteileung der Flugbewegungen für die einzelnen Runways liegt in der alleinigen Zuständigkeit des Hamburger Wirtschaftssenators Uldall. Leider hat Herr Uldall eine etwas eigenwillige Auffassung von der Verteilung der Lärmbelästigung gegnüber der Bevölkerung. Er rechnet nach Zahl der Einwohner im überflogenen Gebiet. Werden von einem Überflug in der einen Richtung zum Beispiel 10.000 Einwohner betroffen, wird so oft in die andere Richtung geflogen, bis dort auch 10.000 Einwohner betroffen sind. Sebstverständlich teile ich diese Rechnung nicht. Denn in der Praxis heißt das: Wohnen in der einen Richtung 10.000 Menschen und in der anderen 2.500, wird der letztere Bereich 4mal überflogen. Damit wird der einzelne dort lebende Mensch 4mal so viel belastet.
Leider ist es in mehreren Versuchen - auch unserer Landtagsfraktion - nicht gelungen, Hamurg von der Schieflage zu überzeugen. Weder Schleswig-Holstein noch eine Bundesregierung kann der Stadt Hamburg in dieser Sache eine Weisung erteilen. Daher kann ich ihnen nur versprechen, dass wir weiter am Ball bleiben, es immer wieder - wie bisher - versuchen werden. Und als Abgeordneter werde ich mit Hilfe dieses Mandats das Gespräch mit Hamburg suchen, sowie, wenn bisher noch nicht geschehen, die Erfolgsaussicht einer Musterklage prüfen (lassen - ich bin kein Jurist). Ich vermute aber, dass dies bei anderen Flugplätzen schon mal durchgeklagt wurde - dann bliebe nur der Verhandlungsweg. Aber einen Versuch wäre es allemal Wert.
Ihr Matthias Scheffler