Sehr geehrter Herr Miersch! Kann radioaktiv kontaminiertes Metall nach der Behandlung durch Einschmelzen und Abtrennen der radioaktiven Schlacke noch Plutonium enthalten?
Sehr geehrter Herr Miersch!
Es ist Stand der Wissenschaft, daß radioaktives Metall aus dem Abriß von Atomkraftwerken auch nach der Behandlung durch Einschmelzen, dem Abtrennen radioaktiver Schlacke und anschließendem "Freimessen" den Alphastrahler Plutonium enthalten kann. Plutonium kann so durch die seit Jahren in Deutschland gängige Praxis ins Metallrecycling eingeschleppt werden und schließlich auch in Gebrauchsgegenständen des Alltags wie etwa Kochtöpfen enthalten sein.
Sehr geehrter Herr S,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage, welche ich nachfolgend gerne beantworten werde.
Für die von Ihnen angeführten Entsorgungsprozesse, beispielsweise der Reaktordruckbehälter, gibt es verschiedene Optionen, über die die AKW-Betreiber selbst entscheiden. Eine Option ist die von Ihnen thematisierte Verwertung durch Einschmelzen von freigemessenen und freigegebenen Metallen. Sehr geehrter Herr S, für jede Option, die den AKW-Betreibern zur Verfügung steht, gelten im jeweiligen Verfahren strengste rechtliche Vorgaben. Sie finden sich in der Strahlenschutzverordnung. Diese Regelungen werden fortlaufend sowohl behördlich als auch von unabhängigen Sachverständigen kontrolliert. In diese Abläufe habe ich Vertrauen und gehe daher davon aus, dass sich kein für den Menschen schädliches radioaktives Material, um Ihr Beispiel zu übernehmen, etwa in Kochtöpfen befinden kann.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Zeilen helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Miersch