Frage an Matthias Miersch von Nils L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Miersch,
setzen Sie sich für die Freigabe von Cannabis ein ?
Sehr geehrter Herr L.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage vom 1. September 2017, die ich gerne beantworte.
Wie Sie vielleicht gesehen haben, habe ich im Rahmen des Kandidaten-Checks bei abgeordnetenwatch die These Nummer 19 „Der Besitz und Anbau von Cannabis soll legalisiert werden“ wie folgt beantwortet:
„Den Besitz würde ich legalisieren, da diese Fälle Staatsanwaltschaften und Gerichte unnötig belasten. Allerdings kann die Frage der Einstiegsdroge nicht negiert werden, sodass ich den Anbau im größeren Stil sowie den Handel von Cannabis anders bewerte.“
Das gesundheitliche Gefährdungspotentials – vor allem durch regelmäßigen und intensiven Cannabis-Konsum und insbesondere für die immer jüngeren Erstkonsument*innen – darf nicht unterschätzt werden. Ich würde die Abgabe von Cannabis daher unter staatliche Aufsicht stellen. Martin Schulz hat gestern (05.09.2017) bei #DEINEWAHL mit Youtuber*innen vorgeschlagen, nach der Bundestagswahl im Deutschen Bundestag und ohne Parteienzwang über eine Legalisierung von Cannabis abzustimmen, was ich absolut befürworte. Dann könnte man auch im Parlament ausführlich über die verschiedenen Maßstäbe der unterschiedlichen Suchtstoffe (Alkohol, Tabak, Cannabis, etc.) debattieren.
Richtig ist, dass die strafrechtlichen Folgen von geringfügigem Cannabis-Konsum nicht den Lebensweg von jungen Menschen zerstören dürfen. Die SPD setzt sich deshalb seit Jahren für eine Entkriminalisierung der Konsumenten und für Drogenprävention ein.
Den Einsatz von Cannabis in der bzw. als Medizin, die schwerstkranken Patient*innen nunmehr eine Therapiealternative bietet, halte ich für absolut sinnvoll.
Lieber Herr L.,
ich hoffe, Ihre Frage beantwortet und meine Beweggründe ausreichend dargelegt zu haben.
Mit herzlichen Grüßen!
Ihr Matthias Miersch