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Matthias Miersch
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Frage von Wolfgang R. •

Frage an Matthias Miersch von Wolfgang R. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Dr. Miersch!

Es ist seit langem bekannt ( http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/archiv/2010/klimaschutz-durch-bewusste-ernaehrung ) und aktuell im Fleischatlas 2014, in den WWF-Studien und in dem Buch „Umweltschutz mit Messer und Gabel“ nachzulesen, dass der weltweite Fleischboom
1.die Welternährung bedroht(Futter- anstatt Nahrungsmittel.
2.die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet. Die Deutschen essen doppelt so viel Fleisch, belastet mit Antibiotika und Hormonen, wie von der deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen, mit verursachenden Gesundheitskosten. Die Koalitionspartner rechnen damit, dass 2015 die Ausgaben des Gesundheitsfonds seine Einnahmen übersteigen werden, was zu einer Mehrbelastung nur der Arbeitnehmer führen wird(VDI nachrichten 17.1).
3.den Klimawandel durch den Ausstoß von Treibhausgasen Methan und Lachgas beschleunigt (VDI nachrichten 10.1.) und die Böden und Gewässer mit Gülle und Pestiziden belastet werden.
4.die Tiere durch die Massentierhaltung leiden, was für ethisch denkende Menschen unakzeptabel ist.
Welche Gründe halten die SPD davon ab, hier auf Regelungen zu drängen, welche diesen unsinnigen Fleischkonsum begrenzen würden? Geschwindigkeiten werden doch auch zum Schutze der Bürger begrenzt. Nur weil bei der CDU/CSU der Gewinn der Fleischindustrie Vorrang hat (Minister Friedrich will sogar Tierproduktion forcieren), muss das ja nicht auch für die SPD gelten, oder? Ein Weg wäre die Erhöhung der Fleischpreise durch artgerechte Tierhaltung. Das führt zu mehr Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft und das Staatsziel Tierschutz würde dann endlich in die Tat umgesetzt. Auch würde unser Staat ethisch aufgewertet (s. Mahatma Gandhi „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt.“). Im „Kritischen Agrarbericht 2014“ wird die Abschaffung der reduzierten MwSt vorgeschlagen. Was halten Sie von den Vorschlägen?

Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Richter

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Sehr geehrter Herr Richter,

vielen Dank für Ihre Frage zum Fleischkonsum. Sicherlich wissen Sie, dass ich seit vielen Jahren zunächst als Anwalt und seit 2005 als Bundestagsabgeordneter für eine bäuerliche Landwirtschaft kämpfe und mir die Diskussion über unsere Nahrungsmittel und besonders über Fleisch sehr wichtig ist. Ich habe zu dem Thema viele Veranstaltungen angeboten und bei den Demos unter dem Motto "Wir haben es satt" Flagge gezeigt.

Die Gesellschaft bewegt sich in der Thematik langsam aber meiner Meinung nach in die richtige Richtung. Bio-Lebensmittel boomen, vegetarische Restaurants eröffnen und die Öffentlichkeit ist zumindest bei den großen Skandalen stets alarmiert.

Allerdings herrscht gleichzeitig eine enorme Nachfrage nach billigem Fleisch. Dies wird sich durch Verbote nicht ändern lassen, sondern hier müssen wir uns auf eine lange Reise gefasst machen. Politischen Weichenstellungen werden gesellschaftliche Entwicklungen vorweggehen müssen. Selbst ein Veggie-Day sorgt für enormen Wirbel und den Vorwurf der Bevormundung.

Ich habe vor, in dieser Legislaturperiode weiter an dem Thema zu bleiben und besonders die Tierhaltung noch stärker in den Fokus zu rücken. Uns ist es auch gelungen, entsprechende Passagen in den Koalitionsvertrag aufzunehmen, wenn diese nun auch mit Leben gefüllt werden müssen.

Dabei finde ich Ihre Vorschläge sehr spannend, auch wenn ich bereits an dieser Stelle vorwegnehmen möchte, dass in einer Koalition besonders mit der CDU jeder kleinste Schritt ein hartes Ringen ist.

Momentan plane ich eine Veranstaltung in der Region Hannover zu der Thematik. Weitere Infos hierzu werden Sie auf meiner Internetseite finden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Matthias Miersch MdB

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