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Matthias Miersch
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Frage von Dr.med. Margarete B. •

Frage an Matthias Miersch von Dr.med. Margarete B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Dr. Miersch,

Die derzeitige Bundesregierung will Deutschland auch auf dem Gebiet der Landwirtschaft zum Exportweltmeister machen. Mit Hilfe von Futtermitteln aus Südamerika wird in Deutschland Massentierhaltung mit all´ ihren negativen Folgen betrieben. Die Produkte sollen ins Ausland exportiert werden. Werden Sie diese Politik unterstützen? Weden Sie die Massentierhaltung zurückfahren?
MfG,
Dr. M. Broetz

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Sehr geehrter Herr Broetz,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Zunächst kurz eindeutige Antworten auf Ihre Fragen: Nein, ich unterstütze die Landwirtschaftspolitik der aktuellen Bundesregierung ausdrücklich nicht. Ja, ich werde alles dafür tun, damit Massentierhaltung zurückgefahren wird.

Wie Sie vielleicht wissen, habe ich bereits in den vergangenen Jahren aktiv für den Wandel hin zu einer bäuerlichen Landwirtschaft gestritten.

Als Anwalt habe ich bereits Verfahren gegen Saatgutkonzerne etc. betreut, so zum Beispiel den bekannten Fall um die Kartoffelsorte Linda.

Darüber hinaus stehe in engem Kontakt beispielsweise mit den Initiatoren der Demos unter dem Motto "Wir haben es satt" und nehme regelmäßig auch an diesen Kundgebungen teil, um meine Solidarität zum Ausdruck zu bringen.

In diesem Jahr haben wir mit der Änderung des Baugesetzes einen ersten Schritt gegen das privilegierte Bauen von industriellen Massentierhaltungsanlagen erreicht. Mehr war gegenüber der schwarz-gelben Regierung nicht zu erreichen und ausdrücklich kann dies nur ein Etappenziel sein.

Wir als SPD haben uns in unserem Wahlprogramm eindeutig für eine bäuerliche Landwirtschaft positioniert und ich hoffe auf einen politischen Wechsel, damit auf Bundesebene das fortgesetzt werden kann, was Rot-Grün auf Niedersachsenebene jetzt im Bereich der Agrarwende begonnen hat.

Zum Thema Futtermittel aus Südamerika hatte ich erst vor kurzem eine sehr spannende Diskussion in Hannover, die nocheinmal deutlich gemacht hat, wie katastrophal das momentane System ist. War es früher das Fleisch, das wir importiert haben, sind es heute die Futtermittel: Bauern werden in Südamerika von ihrem Land vertrieben, Regenwald wird vernichtet, die Länder dort sind abhängig von unseren Düngemitteln und wir importieren mit den Futtermitteln auch riesige Umweltprobleme.

Eine Argrarwende ist dringend notwendig und dafür brauchen wir auch in Berlin den politischen Wechsel. Wenn Sie weitere Fragen haben, melden Sie sich gerne.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Matthias Miersch

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