Frage an Matthias Miersch von Marcel K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Miersch,
im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern haben Sie ein gut gepflegtes Profil bei abgeordnetenwatch.de. Leider konnte ich weder bei Ihnen noch bei Ihren politischen Konkurrenten einen zugehörigen Twitter-Account im Internet ausfindig machen.
Auf Ihrer Homepage bieten sie zumindest die Möglichkeit Ihre Seite (ganz unten) über soziale Netzwerke und Dienste (u.a. auch Twitter) zu verbreiten.
Wie stehen Sie zu diesen neuen Medien und könnten Sie sich vorstellen über derartige Plattformen mit Ihren Wählern in Kontakt zu treten?
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Knust
Sehr geehrter Herr Knust,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema „Twitter“. Zunächst einmal herzlichen Dank für Ihr Lob! Mir ist der direkte Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern in meinem Wahlkreis, aber auch darüber hinaus über das Internet, immer sehr wichtig. Abgeordnetenwatch bietet hier natürlich eine tolle Plattform an, um sich mit den Problemen und Fragen der Menschen vor Ort noch besser auseinandersetzen zu können. Meine Devise hat aber schon in den letzten vier Jahren gelautet, dass nichts den persönlichen Kontakt ersetzen kann. Dafür habe ich auch abseits von Wahlkämpfen immer wieder Infostände angeboten, um wirklich Politik für die Menschen vor Ort machen zu können.
Über soziale Netzwerke kann man sicherlich einen weiteren Schritt in Richtung bürgernahe Politik gehen. Ich betreibe Profile auf meinVZ und Facebook und lege immer großen Wert darauf, dass meine eigene Webseite auf dem neusten Stand ist, um interessierte Bürgerinnen und Bürger über meine Politik und meine Termine zu informieren. Besonders wichtig sind mir dabei immer die auf meiner Seite abrufbaren persönlichen Erklärungen gewesen, mit denen ich mein Abstimmungsverhalten bei kritischen Entscheidungen auch gegen die Fraktion ausführlich begründen konnte. Gerade diese inhaltliche Kommunikation über Politik, auf die es meiner Meinung nach eigentlich ankommt, vermisse ich manchmal in sozialen Netzwerken.
Besonders „Twitter“ scheint mir hier eher dazu geeignet, kurze Veranstaltungshinweise zu geben, als Politik wirklich nachvollziehbar machen zu können. Auf 140 Zeichen politische Botschaften zu formulieren, die über pure Wahlaufforderungen hinausgehen, dürfte sehr anspruchsvoll sein. Ich halte viel mehr davon, meine Energien und meine Zeit darauf zu verwenden, in inhaltliche Diskussionen einzusteigen und Lösungsvorschläge für unsere Probleme zu präsentieren. Daher konzentriere ich mich hauptsächlich auf persönliche Gespräche und ausführlichere Darstellungen meiner Politik und in der Prioritätenliste taucht „twittern“ daher erst weiter hinten auf.
Ich denke, dass die neuen Medien die Politik um einen weiteren Kanal der Interaktion mit den Bürgerinnen und Bürgern bereichert haben und noch mehr bereichern können. Vor allem junge Menschen sind sicherlich mehr daran interessiert, von Politikern auf den von ihnen genutzten Kommunikationswegen angesprochen zu werden. So ist es natürlich für mich auch leichter, diese Menschen zu erreichen und mich auch um ihre Fragen kümmern zu können. Man sollte es aber, so meine ich, nicht übertreiben und soziale Netzwerke nicht zur puren Selbstdarstellung nutzen. Die inhaltliche Auseinandersetzung muss an erster Stelle stehen und ich denke, dass ich in meiner Arbeit dieser Prämisse bisher gerecht werden konnte. Ich möchte den Kontakt zu den Menschen vor Ort selbstverständlich auch noch ausbauen und weiter Politik für den Bürger machen und nicht am Bürger vorbei. Natürlich lerne auch ich immer wieder dazu. Wenn Sie diesbezüglich Anregungen haben, wäre ich Ihnen für Vorschläge an mein Büro sehr dankbar!
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Miersch