Frage an Matthias Heider von Thomas S. bezüglich Umwelt
Guten Tag Herr Heider,
Zitate aus Ihrer Antwort betreffs Gemeinnützigkeit Deutsche Umwelthilfe:
1. "Dieselfahrzeuge werden von Privatleuten in der Regel dann verwendet, wenn größere Distanzen zurückzulegen sind. Damit sind besonders Pendler betroffen, die häufig aus dem ländlichen Raum kommen."
2. "Die Fahrverbote werden sich darüber hinaus besonders auf ältere Dieselmodelle beziehen. Sie haben also das Potenzial, gerade diejenigen Autofahrer zu treffen, die sich kein neues Auto leisten können."
3. "Fahrverbote benachteiligen damit den ländlichen Raum, sind sozial unausgewogen und können die Stickoxidbelastung verschärfen. Der Gedanke liegt daher nahe, dass es der Umwelthilfe nicht um Gesundheitsschutz sondern um die Beschädigung einer Antriebstechnologie geht"
4."der Gesundheitsschutz von Anwohnern und Autofahrern ist mir sehr wichtig. Mir ist daher die Einhaltung wissenschaftlich geprüfter Stickoxid-Grenzwerte wichtig und ich ärgere mich regelmäßig über das Verhalten der Autoindustrie, die es bisher nicht geschafft hat, flächendeckend saubere Diesel zu bauen."
https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/matthias-heider/question/2018-12-12/307995
Können Sie belegen, dass Dieselfahrzeuge von Privatleuten in der Regel dann verwendet werden, wenn größere Distanzen zurückzulegen sind.?
Ein Freund fährt einen 3,5 Jahre alten VW mit Euro-5 Norm und wäre von Fahrverboten betroffen.
Wie kommen Sie darauf, dass besonders ältere Diesel betroffen wären?
Wer beschädigt die Diesel-Antriebstechnologie?
1 Autoindustrie, welche via Betrug die geforderten Grenzwerte umgeht?
1 Organisation, welche die Einhaltung dieser Grenzwerte überwacht?
Dass Sie sich über die Autoindustrie ärgern nutzt nichts, was haben Sie für die Einhaltung der Ihnen wichtigen Stickoxid-Grenzwerte getan?
Die CDU hat seit 2009 fast 7 Mio. € Spenden von der Autoindustrie erhalten.
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/cdu-duh-100.html
Ist die CDU noch gemeinnützig?
MfG Thomas
S.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Ihre Fragen, besonders Ihre Abschlussbemerkung, weisen einen deutlichen Hang zur Polemik auf. Es ist bemerkenswert, dass allein die Forderung nach Prüfung der Gemeinnützigkeit der Umwelthilfe so viel Energie in Unterstützern dieser Organisation hervorwirft. Ich verstehe Ihre Unruhe nicht: Sollte nach Auffassung der zuständigen Behörden die Umwelthilfe gemeinnützig sein, hat die Organisation nichts zu befürchten.
Aufgrund des geringeren Endpreises für Dieselkraftstoff und der höheren Besteuerung von Dieselfahrzeugen ergibt es ökonomisch Sinn, ein Dieselfahrzeug zu verwenden, wenn man eine hohe Kilometerleistung erwartet. Fahrzeuge, die die Euro6-Norm erfüllen, sind vom Fahrverbot nicht betroffen. Die Euro6-Norm ist die neuste Abgasnorm. Fahrzeuge, die noch den Vorgängernormen entsprechen, sind also älter als aktuelle Fahrzeuge.
In meinen Gesprächen mit der Automobilindustrie habe ich zuletzt sehr deutlich gemacht, wie sehr ich das schädliche Verhalten und die Manipulationen rund um die Dieseltechnologie ablehne. Im Übrigen habe ich gefordert, Entschädigungszahlungen, analog zu den Vereinigten Staaten, auch in Deutschland zu leisten.
Herr S.,
lassen Sie mich die Diskussion abkürzen: Sie scheinen von der Arbeit der Umwelthilfe überzeugt zu sein. Das ist Ihr gutes Recht. Ich dagegen bin davon überzeugt, dass es sich bei der Umwelthilfe um einen ideologiegetriebenen Verein handelt, der sich durch Abmahnungen finanziert und so ein Geschäftsmodell auf Kosten unterschiedlichster Personengruppen, auch fernab der Autoindustrie, aufgebaut hat. Dieses Verhalten lehne ich ab. Genauso wie die Politik auf die Einhaltung von Grenzwerten und auf rechtskonformes Verhalten der Autoindustrie Wert legen muss, muss sie derartige Geschäftsmodelle verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Matthias Heider